Abstract (deu)
DDer Lehrberuf gilt aufgrund der Vielzahl und Komplexität an
Anforderungen als ein sehr anstrengender Beruf, der mit einer
Gefährdung der Gesundheit einhergehen kann. Diese Annahme
bestärken die Ergebnisse der Potsdamer Lehrerstudie, die
berufsübergreifende Vergleiche beinhaltet und den größten
Anteil von riskanten Erlebens- und Verhaltensweisen bei
Lehrkräften feststellte. Ähnliche ungünstige Voraussetzungen
vor Berufsbeginn zeigen sich bei Lehramts- und
Psychologiestudierenden aus Deutschland. Ziel dieser Studie
war die Untersuchung des Burnout-Risikos von Lehramts- und
Psychologiestudierenden aus Österreich unter Berücksichtigung
persönlicher Ressourcen. Von 106 Psychologie- und 107
Lehramtsstudierenden wurden das Arbeitsbezogene Verhalten und
Erleben (AVEM), Engagement (UWES-S) und die
Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) mittels Papier-BleistiftFragebogen erfasst. Der AVEM ermöglicht die Zuordnung der
Befragten zu einem von vier Bewältigungsmustern (G:Gesundheit/
S:Schonung/A:Anstrengung/B:Burnout), wobei Typ A und Typ B
gesundheitsriskante Muster sind und einem Burnout-Risiko
entsprechen. Die Befunde zeigen, dass 33.6% der Lehramts- und
36.8% der Psychologiestudierenden aus Österreich einem
Risikomuster zugeordnet wurden. Die AVE-Musterverteilung zeigt
keine Unterschiede aufgrund des Studienfachs noch im Vergleich zu Deutschland. Die Ausprägung der persönlichen Ressourcen
unterscheidet sich über die vier Typen hinweg, wobei das
Burnout-Muster die niedrigsten Engagement- und
Selbstwirksamkeitswerte zeigt. Basierend darauf können
Implikationen für die Praxis diskutiert werden, wie
beispielsweise Trainings- oder Mentoring-Programme zur
Erhöhung von Selbstwirksamkeit.