Abstract (deu)
Der Snowboardsport hat in seiner knapp vierzigjährigen Geschichte die klassischen Phasen einer Trendsportart durchlebt und wurde zu einer etablierten Wintersportart. Taucht man als Laie in den Kosmos der Snowboardwelt ein, wird man rasch von der Komplexität dieser Sportart mit ihren hochspezifizierten Fachausdrücken, Wettkampfformaten und den dazugehörigen Lifestyle Attitüden überrollt. Tritt man in Kontakt mit der sogenannten Snowboardszene, wird deutlich, wie stark diese Sportart im Leben der Sportler verwurzelt ist.
Doch was sind die zentralen Gründe, warum Menschen gerade diese Sportart ausü-ben? Welchen Stellenwert nimmt das Snowboarden im Leben der Sportler ein?
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Durch die Zuhilfenahme spezifischer Literatur und der Expertenmeinung einiger aktiver Snowboarder/innen wurde ein bereits vorhandenes Forschungsinstrument modifiziert und adaptiert, um einen adäquaten Fragebogen zu entwickeln. Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden 750 Snowboarder/innen im Alter von 12 bis 71 an Hand dieses Fragebogens zu ihren Motiven zum Snowboarden und zum Stellenwert des Snowboarden in ihrem Leben befragt.
Als Ergebnis konnten zahlreiche Informationen zu den Motiven zum Snowboarden und einige Hinweise bezüglich des Stellenwerts gesammelt werden. Es zeigte sich, dass ichbezogene und zweckzentrierte Anreize sehr wichtig für die Teilnahme am Snowboardsport sind. Die Natur und der Schnee wurden von den Teilnehmer/innen zu den Topmotiven gewählt. Kontakt- und Leistungsmotive spielen eine untergeord-nete Rolle. Der Stellenwert des Snowboarden im Leben der Teilnehmer/innen kann als durchaus hoch bezeichnet werden. Nur Freunde/Bekannte und Familie/Verwandte sind für die Snowboarder/innen wichtiger. Weiters konnte gezeigt werden, dass der Stellenwert der Sportart höher ist, wenn die Teilnehmer/innen das Snowboarden intensiver betreiben, indem sie zum Beispiel an Wettkämpfen teilnehmen oder mehrere Wochen im Jahr Snowboard fahren. Methodisch betrachtet konnte mit dem „BMZI-Berner Motiv- und Zielinventar im Freizeit- und Gesundheitssport“ ein bereits vorhandenes Untersuchungsinstrument für die Erhebung zu den Motiven im Sport getestet und bestätigt werden. Zusätzlich war es möglich, zu den bereits vorhanden Motivfaktoren einige weitere sportartspezifische Faktoren zu bestimmen