Title (deu)
Der Stellenwert von Literatur und Literaturdidaktik im aktuellen Italienischunterricht unter dem Primat von Kompetenzorientierung und Zentralmatura
Author
Sarah Müller
Advisor
Robert Tanzmeister
Assessor
Robert Tanzmeister
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Lesen bzw. sich Auseinandersetzen mit fremdsprachlicher Literatur im Italienischunterricht an einer AHS unter dem aktuellen Einfluss von Bildungsstandards und standardisierter kompetenzorientierter Reifeprüfung noch möglich ist. In den letzten Jahren wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet: BildungspolitikerInnen plädieren immer mehr für ein vergleichbares und transparentes Schulsystem, das sich durch objektiv evaluierbare Leistungen auszeichnet. Die mit dem Schuljahr 2014/2015 eingeführte Zentralmatura folgt dieser Kompetenz- und Outputorientierung. Was zählt sind testbare „skills“, die Inhalte spielen nur mehr eine sekundäre Rolle. Literarische Texte haben in einem durch die bildungspolitischen Entwicklungen veränderten Fremdsprachenunterricht einen schweren Stand. Welchen Stellenwert nimmt die Literatur heutzutage im schulischen Kontext überhaupt noch ein? Und können literarische Texte als Träger von wertvollem Bildungsgut im Fremdsprachenunterricht noch überleben?
Im Theorieteil werden zweierlei übergeordnete Aspekte behandelt. Zum einen werden die wesentlichen Themengebiete der Literaturdidaktik und daraus resultierend mögliche Überlegungen zur Umsetzung in der Unterrichtspraxis (z.B. Handlungs- und Produktionsorientierung, Interkulturelle Kompetenz, Ästhetisch-literarische Kompetenz) thematisiert. Zum anderen werden die neuesten bildungspolitischen Entwicklungen (Österreichischer Lehrplan, GERS, Kompetenzbeschreibungen für die zweite lebende Fremdsprache laut BIFIE, Bestimmungen der neuen AHS-Matura) vor dem Hintergrund des aktuellen Kompetenzdiskurses skizziert.
Im Praxisteil erfolgt anschließend eine Analyse der im Theorieteil beschriebenen bildungspolitischen Rahmenbedingungen für den Fremdsprachenunterricht an einer AHS. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Lesekompetenz und den Stellenwert literarischer Texte gelegt. Ein noch differenzierteres Bild über die Rolle von Literatur im Fremdsprachenunterricht können die Ergebnisse einer Schulbuch-analyse bzw. eines Schulbuchvergleiches bieten. Die Analyse von vier bewusst ausgewählten Italienisch-Lehrbüchern (Linea diretta 2, Chiaro! Der Italienischkurs B1, Detto fatto 3, Insieme B1 Austria) mit unterschiedlichen Publikationsjahren und Verlagen hat einige Besonderheiten und Unterschiede bei der methodisch-didaktischen Aufbereitung von literarischen Texten aufgezeigt. Unter Berücksichtigung des Erscheinungsjahres der Lehrwerke konnte ein gewisser Trend festgestellt werden: während vor zwanzig Jahren der Literatur noch ein größerer Stellenwert zugeschrieben wurde, ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts insbesondere wohl aufgrund bildungspolitischer Neuentwicklungen eine Abkehr von Literatur im schulischen Kontext zu verzeichnen. Erst in den letzten Jahren versuchten die LehrbuchautorInnen, vermehrt literarische Texte – wenn auch angepasst an die neuen bildungspolitischen Anforderungen – in den Fremdsprachenunterricht zu integrieren. Eine gewisse Annäherung zwischen Literaturdidaktik und Bildungspolitik, ergo zwischen Bildung und Kompetenz, wird nötig sein, um die Literatur nicht vollkommen aus der Schule zu verbannen.
Keywords (deu)
LiteraturdidaktikItalienischFremdsprachlicher LiteraturunterrichtKompetenzorientierungStandardisierte kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
125 S. : graph. Darst.
Number of pages
135
Study plan
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Mathematik
[UA]
[190]
[350]
[406]
Association (deu)
Title (deu)
Der Stellenwert von Literatur und Literaturdidaktik im aktuellen Italienischunterricht unter dem Primat von Kompetenzorientierung und Zentralmatura
Author
Sarah Müller
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Lesen bzw. sich Auseinandersetzen mit fremdsprachlicher Literatur im Italienischunterricht an einer AHS unter dem aktuellen Einfluss von Bildungsstandards und standardisierter kompetenzorientierter Reifeprüfung noch möglich ist. In den letzten Jahren wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet: BildungspolitikerInnen plädieren immer mehr für ein vergleichbares und transparentes Schulsystem, das sich durch objektiv evaluierbare Leistungen auszeichnet. Die mit dem Schuljahr 2014/2015 eingeführte Zentralmatura folgt dieser Kompetenz- und Outputorientierung. Was zählt sind testbare „skills“, die Inhalte spielen nur mehr eine sekundäre Rolle. Literarische Texte haben in einem durch die bildungspolitischen Entwicklungen veränderten Fremdsprachenunterricht einen schweren Stand. Welchen Stellenwert nimmt die Literatur heutzutage im schulischen Kontext überhaupt noch ein? Und können literarische Texte als Träger von wertvollem Bildungsgut im Fremdsprachenunterricht noch überleben?
Im Theorieteil werden zweierlei übergeordnete Aspekte behandelt. Zum einen werden die wesentlichen Themengebiete der Literaturdidaktik und daraus resultierend mögliche Überlegungen zur Umsetzung in der Unterrichtspraxis (z.B. Handlungs- und Produktionsorientierung, Interkulturelle Kompetenz, Ästhetisch-literarische Kompetenz) thematisiert. Zum anderen werden die neuesten bildungspolitischen Entwicklungen (Österreichischer Lehrplan, GERS, Kompetenzbeschreibungen für die zweite lebende Fremdsprache laut BIFIE, Bestimmungen der neuen AHS-Matura) vor dem Hintergrund des aktuellen Kompetenzdiskurses skizziert.
Im Praxisteil erfolgt anschließend eine Analyse der im Theorieteil beschriebenen bildungspolitischen Rahmenbedingungen für den Fremdsprachenunterricht an einer AHS. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Lesekompetenz und den Stellenwert literarischer Texte gelegt. Ein noch differenzierteres Bild über die Rolle von Literatur im Fremdsprachenunterricht können die Ergebnisse einer Schulbuch-analyse bzw. eines Schulbuchvergleiches bieten. Die Analyse von vier bewusst ausgewählten Italienisch-Lehrbüchern (Linea diretta 2, Chiaro! Der Italienischkurs B1, Detto fatto 3, Insieme B1 Austria) mit unterschiedlichen Publikationsjahren und Verlagen hat einige Besonderheiten und Unterschiede bei der methodisch-didaktischen Aufbereitung von literarischen Texten aufgezeigt. Unter Berücksichtigung des Erscheinungsjahres der Lehrwerke konnte ein gewisser Trend festgestellt werden: während vor zwanzig Jahren der Literatur noch ein größerer Stellenwert zugeschrieben wurde, ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts insbesondere wohl aufgrund bildungspolitischer Neuentwicklungen eine Abkehr von Literatur im schulischen Kontext zu verzeichnen. Erst in den letzten Jahren versuchten die LehrbuchautorInnen, vermehrt literarische Texte – wenn auch angepasst an die neuen bildungspolitischen Anforderungen – in den Fremdsprachenunterricht zu integrieren. Eine gewisse Annäherung zwischen Literaturdidaktik und Bildungspolitik, ergo zwischen Bildung und Kompetenz, wird nötig sein, um die Literatur nicht vollkommen aus der Schule zu verbannen.
Keywords (deu)
LiteraturdidaktikItalienischFremdsprachlicher LiteraturunterrichtKompetenzorientierungStandardisierte kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
135
Association (deu)
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