Abstract (deu)
In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen das theoretische Konzept des Ökonomen Dan W. O’Neill in die Praxis umzusetzen und auf seine Realisierbarkeit hin zu untersuchen. Des Weiteren wird versucht den derzeitigen Fortschritt hin zu einer Postwachstumsökonomie, welche in den Industrienationen auf einer Verkleinerung der Gesamtwirtschaft beruht, zu erfassen. Der Evaluierungsprozess besteht aus der individuellen Analyse und Beurteilung von fünfzehn verschiedenen sozialen und biophysikalischen Indikatoren. Er wird für die beiden größten deutschsprachigen Länder, Deutschland und Österreich durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass zwischen 2004 und 2013 beide Länder eine wünschenswerte Entwicklung bezüglich der meisten sozialen Indikatoren erfahren haben. Im Gegensatz dazu zeigt der Großteil der biophysikalischen Indikatoren eine nicht erstrebenswerte Entwicklung. Der direkte Vergleich zwischen den beiden untersuchten Ländern zeigt, dass in Deutschland die Entwicklung von neun der fünfzehn Indikatoren als erstrebenswert in Bezug auf eine nachhaltige Postwachstumsökonomie beurteilt werden kann. In Österreich hingegen sind es nur fünf. Beim Blick auf die absoluten Zahlen wird jedoch deutlich, dass Deutschland einen vergleichsweise längeren Weg zu gehen hat, hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem der Zukunft, als Österreich. Zusätzlich zeigt die Arbeit auf, dass es bezüglich der Entwicklung einiger Indikatoren eine mögliche Korrelation zu der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 gibt.
Einige Ideen hin zu einer erfolgreichen Postwachstumsgesellschaft werden im Verlauf der Arbeit aufgegriffen und anhand dieser gezeigt, dass die Idee einer nachhaltigen Postwachstumsökonomie ohne Wirtschaftswachstum keine Utopie ist. Es ist vielmehr ein erreichbares Zukunftsszenario, welches in einem internationalen und kooperativen Ansatz von allen Beteiligten erreicht werden kann.