Abstract (deu)
Die Arbeit geht der Frage nach den geopolitischen und identitätsstiftenden Begriffen und Konzepten eines europäischen Volkes bzw. einer Nation nach und diskutiert die Kategorien und Prozesse, die die Nation Katalonien auf dem Weg zur Staatenbildung durchläuft. Dabei werden diverse theoretische Konzepte erläutert und anhand der von Metzeltin und Wallmann (2010) definierten Kategorien bzw. Prozesse zur „Erfindung der europäisch geprägten Nationalstaaten“ am Beispiel Katalonien analysiert.
Die gewählte Methode, um die theoretischen Begriffe am Beispiel Kataloniens anzuwenden von Metzeltin und Wallmann (2010): „Erfindung der europäisch geprägten Nationalstaaten“ inkludiert insgesamt neun Kriterien bzw. Prozesse, die europäisch geprägte Nationalstaaten erfüllen. Es handelt sich dabei um folgende neun Mechanismen: Bewusstwerdung, Territorialisierung, Historisierung, Standardisierung und Historisierung einer Nationalsprache, Textkanonisierung, Institutionalisierung, Medialisierung, Globalisierung, Nationalbewusstsein und Nationalismus.
Der (National)staat wird als politisches Konstrukt mit klar definierten Grenzen und Regeln als eine politische Erweiterung der Nation bezeichnet. Die Staatenbildung erfolgt infolge von Identitäten und demografischen und politischen Faktoren sowie aufgrund von technologischen und wirtschaftlichen Aspekten, die sich in den kulturellen Einheiten wiederspiegeln. Ohne diese sogenannten „cultural entities“ gäbe es keine Basis, mit der sich das Volk identifizieren und wodurch es seine Macht manifestieren kann.
Mit der (Wieder)entdeckung der Identität, die als vom Kollektiv emanzipiert aufgefasst wird begründet sich der Diskurs um dessen gesellschaftliche und politische Anerkennung und dahingehend auf Eigenstaatlichkeit.