You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1318233
Title (deu)
"Die Demokratie, die sie meinen"
deutschnationale Ideologie im postnazistischen Österreich anhand einer Untersuchung einschlägiger Zeitschriften von 1952/53 bis 1955
Author
Christina Steinkellner
Adviser
Friedrich Hausjell
Assessor
Friedrich Hausjell
Abstract (deu)
Die Selbstdefinition Österreichs als erstes Opfer des Nationalsozialismus war die gravierendste Fehlselbsteinschätzung des 20. Jahrhunderts. Die österreichische Führungsriege entsagte sich sämtlicher Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen. Der Anschluss wäre eine ungewollte Bedrohung gewesen, die eine Einverleibung des wehrlosen Österreichischen Staats zum Ziel hatte. Eine besondere Aufgabe für die Zweite Republik stellte der Wiederaufbau des Pressewesens dar, durch den Anschluss wurden alle Kommunikationskanäle gleichgeschalten und mit Kriegsende demoliert. Mit der fehlenden Einsicht der Gesellschaft, hinsichtlich der Mitschuld an den Kriegsverbrechen, der Minderung von juristischen Konsequenzen für nazistischen Kriegstäter nach dem Krieg und der Eingliederung „ehemaliger“ Nazis in die Gemeinschaft und öffentlichen Bereichen entwickelten sich auch in der Presse gewisse Ideologien, die das Ende des Nationalsozialismus nicht einfach so hinnahmen. Solche Gesinnungen wurden in der Tagespresse zum Großteil gemieden, in einschlägigen Zeitschriften, von ehemaligen Nationalsozialisten und von ideologisch gleichgesinnten Personen publiziert, fand sich dafür eine Plattform. Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist, die Zeitschriften „Die Aula“ und „Der Eckartbote“, beide im neonazistischen Milieu zu verorten, im Bezug auf ihre Auffassung einer demokratischen politischen Ordnung zu analysieren. Eingebettet in den gesellschaftlichen und politischen Kontext soll auch beleuchtet werden, wie ehemalige Nationalsozialisten, besonders nach den gelockerten Entnazifizierungsmaßnahmen und vollzogenen Amnestierungen nach 1948 sowie der außenpolitisch instabilen Lage durch den Kalten Krieg und den Umstand der Besatzung, den Weg Österreichs bis zum Staatsvertrag interpretierten.
Abstract (eng)
Austria’s declaration as itself being the first victim of Nazism was one of the most erroneous self-assessments of the 20th century. Austrian leadership declared itself free of all responsibilities of Nazi crimes. The “Anschluss,” or annexation, was declared an unwarranted threat that was wrought upon a defenseless Austrian state. A special task for the second Austrian republic was the reconstruction of the press, by connecting all communication channels that were dismantled during the war. With society lacking the understanding of complicity in war crimes, communities often include former Nazi war criminals. The press developed certain ideological sentiments that did not disappear even at the end of Nazism. These sentiments that were shunned by the daily press in relevant journals, found other means by which to be published, usually by former Nazis and ideologically like-minded peopled. The objective of this research is to analyze "Die Aula" and "Der Eckartbote" neo-Nazi magazines, and their concepts of establishing democratic political order. As former Nazis, especially after the denazification and amnesty measures of 1947/48, political instability, the occupation, and the cold war should all be considered to having an effect on the social and political environment at the time of the signing of the Austrian State Treaty.
Keywords (deu)
NeonazismusRechtsextremismusDemokratiePostnazismusVölkischAulaEckartbote
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1318233
rdau:P60550 (deu)
225 S.
Number of pages
225
Members (1)
Title (deu)
"Die Demokratie, die sie meinen"
deutschnationale Ideologie im postnazistischen Österreich anhand einer Untersuchung einschlägiger Zeitschriften von 1952/53 bis 1955
Author
Christina Steinkellner
Abstract (deu)
Die Selbstdefinition Österreichs als erstes Opfer des Nationalsozialismus war die gravierendste Fehlselbsteinschätzung des 20. Jahrhunderts. Die österreichische Führungsriege entsagte sich sämtlicher Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen. Der Anschluss wäre eine ungewollte Bedrohung gewesen, die eine Einverleibung des wehrlosen Österreichischen Staats zum Ziel hatte. Eine besondere Aufgabe für die Zweite Republik stellte der Wiederaufbau des Pressewesens dar, durch den Anschluss wurden alle Kommunikationskanäle gleichgeschalten und mit Kriegsende demoliert. Mit der fehlenden Einsicht der Gesellschaft, hinsichtlich der Mitschuld an den Kriegsverbrechen, der Minderung von juristischen Konsequenzen für nazistischen Kriegstäter nach dem Krieg und der Eingliederung „ehemaliger“ Nazis in die Gemeinschaft und öffentlichen Bereichen entwickelten sich auch in der Presse gewisse Ideologien, die das Ende des Nationalsozialismus nicht einfach so hinnahmen. Solche Gesinnungen wurden in der Tagespresse zum Großteil gemieden, in einschlägigen Zeitschriften, von ehemaligen Nationalsozialisten und von ideologisch gleichgesinnten Personen publiziert, fand sich dafür eine Plattform. Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist, die Zeitschriften „Die Aula“ und „Der Eckartbote“, beide im neonazistischen Milieu zu verorten, im Bezug auf ihre Auffassung einer demokratischen politischen Ordnung zu analysieren. Eingebettet in den gesellschaftlichen und politischen Kontext soll auch beleuchtet werden, wie ehemalige Nationalsozialisten, besonders nach den gelockerten Entnazifizierungsmaßnahmen und vollzogenen Amnestierungen nach 1948 sowie der außenpolitisch instabilen Lage durch den Kalten Krieg und den Umstand der Besatzung, den Weg Österreichs bis zum Staatsvertrag interpretierten.
Abstract (eng)
Austria’s declaration as itself being the first victim of Nazism was one of the most erroneous self-assessments of the 20th century. Austrian leadership declared itself free of all responsibilities of Nazi crimes. The “Anschluss,” or annexation, was declared an unwarranted threat that was wrought upon a defenseless Austrian state. A special task for the second Austrian republic was the reconstruction of the press, by connecting all communication channels that were dismantled during the war. With society lacking the understanding of complicity in war crimes, communities often include former Nazi war criminals. The press developed certain ideological sentiments that did not disappear even at the end of Nazism. These sentiments that were shunned by the daily press in relevant journals, found other means by which to be published, usually by former Nazis and ideologically like-minded peopled. The objective of this research is to analyze "Die Aula" and "Der Eckartbote" neo-Nazi magazines, and their concepts of establishing democratic political order. As former Nazis, especially after the denazification and amnesty measures of 1947/48, political instability, the occupation, and the cold war should all be considered to having an effect on the social and political environment at the time of the signing of the Austrian State Treaty.
Keywords (deu)
NeonazismusRechtsextremismusDemokratiePostnazismusVölkischAulaEckartbote
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1318234
Number of pages
225