Abstract (deu)
Während klassische bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie oder magnetische Resonanz-Tomographie wohlbekannt sind und mathematisch gut verstanden werden, gibt es eine Vielzahl an physiologischen Parametern von diagnostischer Relevanz, die durch jene Verfahren nicht abgebildet werden können. Diese Lücke wird seit einiger Zeit durch Einführung hybrider Methoden, bzw. Methoden mit gekoppelter Physik, zu schließen versucht. Diese Methoden verbinden mehr als eine physikalische Modalität und zielen darauf ab, quantitative Informationen über optische, elektrische oder mechanische Parameter mit
hoher Auflösung zu gewinnen.
Im Mittelpunkt dieser Dissertation steht der mechanische Kontrast elastischer
Gewebe, besonders der Young’sche Modul bzw. der Schermodul.
Verschiedene Methoden der qualitativen Elastographie stellen innere Informationen des mechanischen Verschiebungsfeldes zur Verfügung. Von diesen inneren Daten zielt das nichtlineare Problem der quantitativen Elastographie darauf ab,
den Schermodul zu rekonstruieren.
In dieser Dissertation wird das Rekonstruktionsproblem der Elastographie aus der Perspektive der hybriden Bildgebungsmethoden gesehen; Methoden der Literatur über gekoppelte Physik-Verfahren und die Theorie der Regularisierungsmethoden wurden eingesetzt, um die Information über Verschiebung und den Schermodul zu gewinnen.
Der Ansatz von G. Bal, das Problem als überdeterminiertes System zu betrachten, wird auf das quantitative Bildgebungsproblem angewendet, und Elliptizitätskriterien werden für Probleme mit einem oder mehreren Messdaten abgeleitet, sowie Eindeutigkeitsresultate. Zusammen mit der Theorie von G. Chavent werden die Resultate dafür verwendet, die Konvergenz der Tikhonov- Regularisierung zu analysieren. Ebenso wird eine Konvergenzanalyse für das Levenberg-Marquardt-Verfahren gegeben. Als zweites Hauptstück dieser Dissertation wird elastographische Bildgebung dafür verwendet, die Verschiebung aus photoakustischen Bildern zu extrahieren. Eine neue Methode wurde gefunden, diese Bilder mit Textur zu versehen; es wird gezeigt, dass diese Methode das optische Fluss-Problem zur Abschätzung der Verschiebung regularisiert. Die Ergebnisse wurden in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien getestet, und die Methoden für quantitative Bestimmung des Schermoduls in ersten Experimenten evaluiert.
Zusammenfassend wird gezeigt, dass der Ansatz der überdeterminierten Systeme über bedeutende Verbindungen zur theoretischen Analyse des Elastographie-Problems hat, und eine neue Methode für photoakustische Elastographie wird entwickelt, die das qualitative als auch das quantitative Bildgebungsproblem adressiert.