Abstract (deu)
Erde und Venus sind sich hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich, weshalb ähnliche Energiehaushalte für die beiden Planeten angenommen werden. Auf der Erde wird der Wärmetransport durch die Lithosphäre in Form von Plattentektonik sichtbar. Auf der Venus wird allerdings keine Plattentektonik beobachtet. Eine andere Art von Wärmetransport durch die Lithosphäre ist der Hotspot-Vulkanismus, der auf der Venus eine entscheidende Rolle spielt. Es gibt insgesamt neun Regionen auf dem Planeten, die Hotspots auf der Erde ähneln. Sie sind gekennzeichnet durch Schwereanomalien, topographische Erhebungen und reichlich Vulkanismus. Auf den meisten dieser Anhöhen befinden sich einige der größten Vulkane des gesamten Planeten. Die Vulkane zählen zu den jüngsten Gebilden des Planeten. Sie entstanden in einer Periode des Resurfacing. Dies ist eine beliebte Theorie, die beschreibt, wie Venus ihre innere Wärme verlieren könnte. Resurfacing ist von starkem Vulkanismus gekennzeichnet. Es könnte sich dabei um ein periodisches Ereignis handeln im Laufe dessen die Oberfläche der Venus erneuert wird. Die Dauer des Ereignisses ist unbekannt. Auf zwei Rechnungsweisen wurde die Entstehungsdauer der einzelnen Vulkane berechnet. Einerseits wird eine Rechnungsart angewendet, die sich für die Erde als brauchbar erwiesen hat. Diese Herangehensweise basiert auf dem Vorhandensein von Plattentektonik. Andererseits werden Annahmen über die Plumes, die die topographischen Erhebungen verursachen, getroffen, indem von der beobachtbaren Topographie ausgegangen wird. Es zeigt sich, dass die erste Rechnungsart nicht für die Venus gilt. Die zweite liefert Ergebnisse, nämlich Entstehungsdauern der Vulkane von weniger als einer Million Jahre, die mit der Theorie des Resurfacing vereinbar sind.