Befinden sich viele Menschen zur selben Zeit im selben Geschäft kann es sehr schnell geschehen, dass durch eine damit einhergehende Bewegungseinschränkung ein Gefühl des Social Crowdings entsteht. Ein solches Gefühl kann Stress erhöhen und zu sozialen Kontakte vermeidende Verhaltensweisen führen. Infolgedessen wurde der Frage nachgegangen ob Menschenmengen einen Einfluss auf Entscheidungen ausüben bei denen soziale Kontakte wichtig sind. Dies ist vor allem daher bedeutend, da bei Entscheidungen unter Crowding meist Entscheidungshilfen, wie soziale Heuristiken angewandt werden und diese zur Folge haben, dass Empfehlungen von Verkaufspersonal nachgekommen werden sollte. Im Gegensatz dazu sollten soziale Interaktionen jedoch vermieden werden, da Menschen Auslöser des Crowdings sind. Daher wurde in dieser Untersuchung Crowding einem ebenfalls Stress auslösenden Aspekt gegenübergestellt. Dieser war Zeitdruck, da auch bei Entscheidungen unter Zeitmangel, vor allem im Kontext eines Einkaufs, soziale Heuristiken angewandt werden. Da dieser jedoch nicht durch soziale Faktoren ausgelöst wird, sollten den sozialen Heuristiken nachgekommen werden und soziale Kontakte sogar gesucht werden. So wurde angenommen, dass bei Social Crowding ohne soziale Reize dargebotene Entscheidungsalternativen und im Vergleich dazu unter Zeitdruck Entscheidungsalternativen mit sozialen Reizen bevorzugt werden. Mithilfe zweier Studien konnte festgestellt werden, dass Personen in einer Menschenmenge tatsächlich soziale Entscheidungsalternativen weniger oft auswählten als Alternativen ohne soziale Reize. Unter Zeitdruck wurden solche soziale Alternativen und Kontakte bevorzugt. Aufgrund dieser Ergebnisse sollte der Stellenwert von sozialen Interaktionen während Entscheidungen neu bewertet werden, da die Kraft von Menschenmengen nicht unbeachtet bleiben sollte.