You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1319077
Title (eng)
Has the EMU lost its "optimality"?
business cycle synchronization and correlation of shocks in the Euro Area in the light of the financial crisis
Author
Clara Nagele
Adviser
Konrad Podczeck
Co-Advisor
Heiko Rachinger
Assessor
Konrad Podczeck
Abstract (deu)

In dieser Studie wurde der Einfluss der Finanzkrise auf die Synchronisation der Konjunkturzyklen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) untersucht. Der Grad der Synchronisation wurde anhand der Streuung der gewichteten Nachfrageschocks der einzelnen Mitgliedsländer ermittelt. Die Nachfrageschocks wurden hierbei aus einem bivariaten SVAR gewonnen. Ein Vorteil der vorliegenden Studie zu bisherigen Studien ist, dass aufgrund des längeren Untersuchungszeitraums die längerfristige Anpassung der EWWU-Mitgliedsländer an die Krise untersucht werden kann. Die vorliegende Studie zeigt, dass die größten EWWU-Länder im Jahr 2008 von der Finanzkrise in einem ähnlichen Ausmaß getroffen wurden und dies zu einer hohen Synchronisation der Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU führte. Doch die strukturellen Unterschiede der einzelnen EWWU Länder traten in einer ersten Erholungsphase nach der Krise in den Vordergrund und hatten eine wachsende Divergenz unter den Konjunkturzyklen der EWWU Mitgliedsländer zur Folge. Seit 2010 passen sich die Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU wieder aneinander an und der Synchronisationsgrad nähert sich jenem vor der Krise an. Divergenzen stiften in dieser späten Erholungsphase lediglich kleine Mitgliedsstaaten wie Griechenland und Spanien.
In dieser Studie wurde außerdem untersucht, ob andere Währungsunionen innerhalb der heutigen EWWU Grenzen sich als sinnvoll im Sinne der Theorie der optimalen Währungsräume (Mundell, 1961) erweisen. Dies konnte sowohl für die Gruppe der zentralen EWWU Staaten (Deutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich), wie auch für jene der sogenannten Giips Länder (Griechenland, Italien, Irland, Portugal und Spanien) und die Gruppe der erst kürzlich zur EWWU gestoßenen Erweiterungsländern (Litauen, Malta, Zypern, Slowakei, Slowenien, Estland) verneint werden, da die Konjunkturzyklen innerhalb dieser Gruppen eine höhere Streuung aufweisen als in der gesamten EWWU. Zieht man das erneute Angleichen der Konjunkturzyklen unter den EWWU-Mitgliedsländern sowie das Schrumpfen der Produktionslücken der Mitgliedsländer und die Bündelung der Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU in Betracht, ist von einem Bruch der EWWU aus Sichtweise der Theorie der optimalen Währungsräume abzuraten. Dagegen, sollte - laut dieser Theorie - Griechenland den Euroraum verlassen, da die EWWU 5% an Synchronisation unter den Konjunkturzyklen der Mitgliedsländer gewonnen hätte, wäre Griechenland seit 2010 nicht mehr Teil des Euroraums. Zudem scheint ein Angleichen des griechischen Konjunkturzyklus an jene der restlichen Mitgliedsstaaten basierend auf den hier vorliegenden Daten erst in ferner Zukunft möglich zu sein. An dieser Stelle muss allerdings festgehalten werden, dass die Theorie der optimalen Währungsräume lediglich einen sehr vereinfachten Lösungsansatz zu den momentan vorherrschenden Problemen im Euroraum darstellt und die Folgen eines tatsächlichen Austritts Griechenlands aus der EWWU schwer abschätzbar sind.

Abstract (eng)

This study assesses the effects of the financial crisis on the synchronization of business cycles within the EMU.
I use the dispersion of the weighted country specific demand shocks to evaluate the degree of synchronization. These shocks are retrieved from a bivariate SVAR of GDP and prices. Since this study uses most recent data, the late recovery phase of the EMU from the recent crisis can be examined properly. In a nutshell, I found that at first especially the biggest EMU countries were hit by the crisis to a similarly large extent, which led to a high synchronization of business cycles within the EMU. However, in an early recovery phase the imbalances of these member states led to a major divergence trend within the EMU. Since 2010 a convergence pattern prevails and the pre-crisis degree of convergence is again reached. In this late recovery phase small countries like Greece and Portugal are the main driving forces of divergence. Based on the dispersion measure, the formation of a currency union of the core, periphery or enlargement countries seems on the grounds of the OCA theory not advisable. This is because they exhibit a higher level of divergence than the EMU as a whole.
In the light of the recent convergence pattern, the shrinking of the negative output gaps of member states to pre-crisis levels and a further synchronization of the individual output gaps among them, a break-up of the EMU is not advisable from an OCA theory perspective. In contrast to that, the OCA theory suggests that Greece should leave the EMU, since its exclusion from the EMU would have decreased dispersion of business cycles within the EMU by approximately 5% since 2010. Furthermore, as the signs of a recovery of Greece are not very pronounced, one cannot assume that its business cycle will synchronize with the rest of the EMU in the near future. However, the OCA theory is only a simple approach to this very complex issue and has its obvious limitations. The actual consequences of an exclusion of Greece from the EMU are manifold, severe and cannot be predicted.

Keywords (eng)
Business CycleSynchronizationOptimal Currency UnionEMU
Keywords (deu)
KonjunkturzyklenSynchronisationTheorie der optimalen WährungsräumeEWWU
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319077
rdau:P60550 (deu)
117 Seiten : Diagramme
Number of pages
125
Study plan
Masterstudium Volkswirtschaftslehre
[UA]
[066]
[913]
Members (1)
Title (eng)
Has the EMU lost its "optimality"?
business cycle synchronization and correlation of shocks in the Euro Area in the light of the financial crisis
Author
Clara Nagele
Abstract (deu)

In dieser Studie wurde der Einfluss der Finanzkrise auf die Synchronisation der Konjunkturzyklen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) untersucht. Der Grad der Synchronisation wurde anhand der Streuung der gewichteten Nachfrageschocks der einzelnen Mitgliedsländer ermittelt. Die Nachfrageschocks wurden hierbei aus einem bivariaten SVAR gewonnen. Ein Vorteil der vorliegenden Studie zu bisherigen Studien ist, dass aufgrund des längeren Untersuchungszeitraums die längerfristige Anpassung der EWWU-Mitgliedsländer an die Krise untersucht werden kann. Die vorliegende Studie zeigt, dass die größten EWWU-Länder im Jahr 2008 von der Finanzkrise in einem ähnlichen Ausmaß getroffen wurden und dies zu einer hohen Synchronisation der Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU führte. Doch die strukturellen Unterschiede der einzelnen EWWU Länder traten in einer ersten Erholungsphase nach der Krise in den Vordergrund und hatten eine wachsende Divergenz unter den Konjunkturzyklen der EWWU Mitgliedsländer zur Folge. Seit 2010 passen sich die Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU wieder aneinander an und der Synchronisationsgrad nähert sich jenem vor der Krise an. Divergenzen stiften in dieser späten Erholungsphase lediglich kleine Mitgliedsstaaten wie Griechenland und Spanien.
In dieser Studie wurde außerdem untersucht, ob andere Währungsunionen innerhalb der heutigen EWWU Grenzen sich als sinnvoll im Sinne der Theorie der optimalen Währungsräume (Mundell, 1961) erweisen. Dies konnte sowohl für die Gruppe der zentralen EWWU Staaten (Deutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich), wie auch für jene der sogenannten Giips Länder (Griechenland, Italien, Irland, Portugal und Spanien) und die Gruppe der erst kürzlich zur EWWU gestoßenen Erweiterungsländern (Litauen, Malta, Zypern, Slowakei, Slowenien, Estland) verneint werden, da die Konjunkturzyklen innerhalb dieser Gruppen eine höhere Streuung aufweisen als in der gesamten EWWU. Zieht man das erneute Angleichen der Konjunkturzyklen unter den EWWU-Mitgliedsländern sowie das Schrumpfen der Produktionslücken der Mitgliedsländer und die Bündelung der Konjunkturzyklen innerhalb der EWWU in Betracht, ist von einem Bruch der EWWU aus Sichtweise der Theorie der optimalen Währungsräume abzuraten. Dagegen, sollte - laut dieser Theorie - Griechenland den Euroraum verlassen, da die EWWU 5% an Synchronisation unter den Konjunkturzyklen der Mitgliedsländer gewonnen hätte, wäre Griechenland seit 2010 nicht mehr Teil des Euroraums. Zudem scheint ein Angleichen des griechischen Konjunkturzyklus an jene der restlichen Mitgliedsstaaten basierend auf den hier vorliegenden Daten erst in ferner Zukunft möglich zu sein. An dieser Stelle muss allerdings festgehalten werden, dass die Theorie der optimalen Währungsräume lediglich einen sehr vereinfachten Lösungsansatz zu den momentan vorherrschenden Problemen im Euroraum darstellt und die Folgen eines tatsächlichen Austritts Griechenlands aus der EWWU schwer abschätzbar sind.

Abstract (eng)

This study assesses the effects of the financial crisis on the synchronization of business cycles within the EMU.
I use the dispersion of the weighted country specific demand shocks to evaluate the degree of synchronization. These shocks are retrieved from a bivariate SVAR of GDP and prices. Since this study uses most recent data, the late recovery phase of the EMU from the recent crisis can be examined properly. In a nutshell, I found that at first especially the biggest EMU countries were hit by the crisis to a similarly large extent, which led to a high synchronization of business cycles within the EMU. However, in an early recovery phase the imbalances of these member states led to a major divergence trend within the EMU. Since 2010 a convergence pattern prevails and the pre-crisis degree of convergence is again reached. In this late recovery phase small countries like Greece and Portugal are the main driving forces of divergence. Based on the dispersion measure, the formation of a currency union of the core, periphery or enlargement countries seems on the grounds of the OCA theory not advisable. This is because they exhibit a higher level of divergence than the EMU as a whole.
In the light of the recent convergence pattern, the shrinking of the negative output gaps of member states to pre-crisis levels and a further synchronization of the individual output gaps among them, a break-up of the EMU is not advisable from an OCA theory perspective. In contrast to that, the OCA theory suggests that Greece should leave the EMU, since its exclusion from the EMU would have decreased dispersion of business cycles within the EMU by approximately 5% since 2010. Furthermore, as the signs of a recovery of Greece are not very pronounced, one cannot assume that its business cycle will synchronize with the rest of the EMU in the near future. However, the OCA theory is only a simple approach to this very complex issue and has its obvious limitations. The actual consequences of an exclusion of Greece from the EMU are manifold, severe and cannot be predicted.

Keywords (eng)
Business CycleSynchronizationOptimal Currency UnionEMU
Keywords (deu)
KonjunkturzyklenSynchronisationTheorie der optimalen WährungsräumeEWWU
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319078
Number of pages
125