You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1319251
Title (deu)
Der Einfluss von Fiske's Relationalen Modellen und der distributiven Gerechtigkeit auf die Steuerehrlichkeit
Author
Renate Anna Weber
Advisor
Stephan Mühlbacher
Assessor
Stephan Mühlbacher
Abstract (deu)
In der wirtschaftspsychologischen Literatur wird davon ausgegangen, dass das Interaktionsklima zwischen Steuerbehörde und Steuerzahler maßgeblich für die Steuerehrlichkeit ist. Um das Verhalten von Steuerzahlern in so einer Interaktion besser zu verstehen, wird in der vorliegenden Arbeit die Theorie der Relationalen Modelle nach Fiske (1992) herangezogen. Gemäß dieser Theorie werden soziale Interaktionen anhand von vier fundamentalen Beziehungsmodellen organisiert. Es wird erwartet, dass das solidarische, gleichberechtigte Modell "Communal Sharing" und das marktwirtschaftliche Modell "Market Pricing" auch die Wahrnehmung der Verteilungsgerechtigkeit von öffentlichen Gütern beeinflussen und so eine Auswirkung auf die Steuerehrlichkeit haben. In einer Fragebogenuntersuchung an 183 Probanden wurde das Relationale Modell (Communal Sharing vs. Market Pricing) experimentell manipuliert, und ob die Verwendung des Steuergeldes einen egoistischen Nutzen bringt oder vorwiegend anderen Steuerzahlern zu Gute kommt. Als abhängige Variablen wurden die Steuerehrlichkeit und die wahrgenommene Gerechtigkeit des Steuersystems erhoben. Es konnte gezeigt werden, dass unter Communal Sharing auch eine höhere Steuerehrlichkeit vorherrscht. Auch der persönliche Nutzen, der aus den durch Steuern finanzierten öffentlichen Gütern resultiert, wirkt sich positiv auf die Bereitschaft zur Steuerzahlung aus. Die subjektive Wahrnehmung der Verteilungsgerechtigkeit hingegen wurde maßgeblich vom Relationalen Modell beeinflusst, nicht aber von dem persönlichen Nutzen des Szenarios. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass die subjektiv wahrgenommene Gerechtigkeit als eine Art Vermittler zwischen dem Zusammenhang des Relationalen Modells und der Steuerehrlichkeit agiert. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Aktivierung eines entsprechenden Relationalen Modells die Toleranz für eine ungleiche Verteilung von ö?entlichen Gütern im Steuerkontext positiv beeinflussen kann, so dass höhere Steuerbeträge abgeführt werden. Vor dem Hintergrund des enormen Ausmaÿes an Schattenwirtschaft in Österreich und der anstehenden Steuerreform mit Schwerpunkt auf Betrugsbekämpfung leistet diese Studie einen wertvollen Beitrag und stellt einen interdisziplinären Bezug zwischen wirtschafts-, sozialpsychologischen und ökonomischen Theorien her.
Keywords (deu)
Relational ModelsFiskeSteuerehrlichkeitdistributive Gerechtigkeit
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319251
rdau:P60550 (deu)
60 S. : graph. Darst.
Number of pages
62
Study plan
Diplomstudium Psychologie
[UA]
[298]
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Der Einfluss von Fiske's Relationalen Modellen und der distributiven Gerechtigkeit auf die Steuerehrlichkeit
Author
Renate Anna Weber
Abstract (deu)
In der wirtschaftspsychologischen Literatur wird davon ausgegangen, dass das Interaktionsklima zwischen Steuerbehörde und Steuerzahler maßgeblich für die Steuerehrlichkeit ist. Um das Verhalten von Steuerzahlern in so einer Interaktion besser zu verstehen, wird in der vorliegenden Arbeit die Theorie der Relationalen Modelle nach Fiske (1992) herangezogen. Gemäß dieser Theorie werden soziale Interaktionen anhand von vier fundamentalen Beziehungsmodellen organisiert. Es wird erwartet, dass das solidarische, gleichberechtigte Modell "Communal Sharing" und das marktwirtschaftliche Modell "Market Pricing" auch die Wahrnehmung der Verteilungsgerechtigkeit von öffentlichen Gütern beeinflussen und so eine Auswirkung auf die Steuerehrlichkeit haben. In einer Fragebogenuntersuchung an 183 Probanden wurde das Relationale Modell (Communal Sharing vs. Market Pricing) experimentell manipuliert, und ob die Verwendung des Steuergeldes einen egoistischen Nutzen bringt oder vorwiegend anderen Steuerzahlern zu Gute kommt. Als abhängige Variablen wurden die Steuerehrlichkeit und die wahrgenommene Gerechtigkeit des Steuersystems erhoben. Es konnte gezeigt werden, dass unter Communal Sharing auch eine höhere Steuerehrlichkeit vorherrscht. Auch der persönliche Nutzen, der aus den durch Steuern finanzierten öffentlichen Gütern resultiert, wirkt sich positiv auf die Bereitschaft zur Steuerzahlung aus. Die subjektive Wahrnehmung der Verteilungsgerechtigkeit hingegen wurde maßgeblich vom Relationalen Modell beeinflusst, nicht aber von dem persönlichen Nutzen des Szenarios. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass die subjektiv wahrgenommene Gerechtigkeit als eine Art Vermittler zwischen dem Zusammenhang des Relationalen Modells und der Steuerehrlichkeit agiert. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Aktivierung eines entsprechenden Relationalen Modells die Toleranz für eine ungleiche Verteilung von ö?entlichen Gütern im Steuerkontext positiv beeinflussen kann, so dass höhere Steuerbeträge abgeführt werden. Vor dem Hintergrund des enormen Ausmaÿes an Schattenwirtschaft in Österreich und der anstehenden Steuerreform mit Schwerpunkt auf Betrugsbekämpfung leistet diese Studie einen wertvollen Beitrag und stellt einen interdisziplinären Bezug zwischen wirtschafts-, sozialpsychologischen und ökonomischen Theorien her.
Keywords (deu)
Relational ModelsFiskeSteuerehrlichkeitdistributive Gerechtigkeit
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319252
Number of pages
62
Association (deu)