Abstract (deu)
Die Verfügbarkeit effizienter Genexpressions-Systeme ist unerlässlich für wissenschaftlichen Fortschritt. Da solch ein System für das haloalkaliphile archaeon Natrialba magadii nicht verfügbar ist, konzentriert sich der erste Teil dieser Masterarbeit auf die Charakterisierung des Ferredoxin-Promoters (pfdx) und dessen Eignung für die Entwicklung eines Genexpressions-Systems in N. magadii. Die Analyse der Promoter-Stärke mithilfe des Reporter-Gens bgaH zeigte, das pfdx ein sehr starker und konstitutiv aktiver Promoter ist. Erste Experimente zeigten keinen Zusammenhang zwischen der Promoter-Stärke und der Eisen-Verfügbarkeit. Die erlangten Ergebnisse zeigen, dass pfdx für homologe Genexpression in N. magadii geeignet ist.
Der zweite Teil dieser Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Flagellen von N. magadii möglicherweise als Rezeptoren für die Bindung des Virus ФCh1 an die Zelle dienen könnten. Es wurde bereits entdeckt, dass das „tail fibre“ Protein gp3452 mittels seiner Galactose-Bindedomäne für das Anhaften des Virus-Partikels an N. magadii zuständig ist. Daher vermutet man, dass der Virus an glycosylierte Strukturen an der Zelloberfläche von N. magadii bindet. Zwei Strukturen kommen dabei in Frage: die glycosylierten Flagellum- oder S layer-Proteine. Um einen Einblick in den Mechanismus des Anhaftens zu bekommen, wurde im Zuge dieser Masterarbeit ein Mutanten-Stamm konstruiert, der keine Flagellen besitzt (N. magadii L13::pibD). Das wurde erreicht durch die Deletion der Peptidase pibD, welche verantwortlich ist für das Prozessieren der Pre Flagelline und in weiterer Folge die Zusammensetzung des Flagellums ermöglicht. Es wurde gezeigt, dass dieser Deletions-Mutanten-Stamm aufgrund des Fehlens von Flagellen unbeweglich ist. Nichtsdestotrotz konnte keine Verringerung der Infektiosität von ФCh1 gegenüber den Mutanten-Stamm im Vergleich zum Wildtyp-Stamm beobachtet werden. Aus diesen Ergebnissen kann man schließen, dass die Flagellum-Proteine nicht als Rezeptoren für das Anhaften von ФCh1 dienen.