Abstract (deu)
Das in den Jahren zwischen 1913 und 1974 ausgegrabene latènezeitliche Gräberfeld von Neunkirchen liegt in der nordwestlichen Vorstadt der Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks und beinhaltet 22 Bestattungen in 21 Gräbern und weist zwei verschiedene Bestattungsformen, die über drei verschiedene Belegungsperioden hinweg laufen auf. Die Gräber 6, 7, 8, 9 , 10, 11, 12, 13, 14, 17/18, 19, 20, 21 und 22 sind Körperbestattungen und datieren in die Phase Latène B1. Die Bestatteten dieser Gräber wurden in einer SO-NW Orientierung, in gestreckter Rückenlage, in ihrer Tracht und mit Speise- und Trankbeigaben beigesetzt.
Die Gräber 15 und 16 sind Brandbestattungen in Form von Urnengräbern, die in die Phase Latène B1/B2 bis B2 datieren und die zwischen den Hügelgräbern lokalisiert wurden. Die übrigen Brandgräber, Gräber 1 bis 5, datieren in die Übergangsphase Latène B2/C1 und wurden nordöstlich der anderen Gräber, zumeist ohne Urne, in einem gesonderten Cluster angelegt.
Diese längere Belegungsdauer lässt darauf schließen, dass es mehr Gräber als die bis heute entdeckten gibt. Dennoch sind es insgesamt zu wenig Gräber, um als für die Gesamtheit der im Raum Neunkirchen lebenden Latènebevölkerung repräsentativ gelten zu können.