You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1319377
Title (deu)
Eine geschlechterhistorische Analyse der Denkmäler der offenen Repräsentationsräume des Wiener Universitätsgebäudes
Author
Marlene Gerber
Advisor
Irene Bandhauer-Schöffmann
Assessor
Irene Bandhauer-Schöffmann
Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wurde die universitäre Denkmalkultur aus geschlechterpolitischer Perspektive analysiert. Als theoretische Grundlagen fungierten Annahmen der Erinnerungs-forschung sowie der Gendertopografie, methodisch orientierte sich die Arbeit am Methoden-Mix der "Visual History". Die Denkmäler in der Aula und im Arkadenhof des Hauptgebäudes der Universität Wien, die zwischen 1888 und 2009 errichtet wurden, standen im Zentrum der geschlechterhistorischen Analyse. Die Installationen wurden in ältere Denkmäler, die vor dem Ersten Weltkrieg umgesetzt wurden, und jüngere Denkmäler, die danach entstanden waren, eingeteilt. In der Arbeit wurden die Geschlechterentwürfe in den genannten Denkmälern herausgearbeitet und kontextualisiert. Zunächst wurde die allgemeine österreichische Denkmalkultur aus geschlechterpolitischer Perspektive untersucht. Sowohl die bürgerliche als auch die nationalistische Denkmalkultur erwiesen sich hier als stark androzentristisch. Erst seit den 1990er-Jahren findet ein Paradigmenwechsel hin zu einer kritischeren Denkmalkultur statt, die seit einigen Jahren auch vermehrt geschlechtersensible Aspekte berücksichtigt. Die Analyse der älteren Denkmäler (Die Gelehrtendenkmäler im Arkadenhof, die Rektorentafel, die Ehrentafeln und der Kastaliabrunnen) zeigte, dass die Installationen ein vom bürgerlichen Androzentrismus geprägtes Weltbild vermitteln, in dem Frauen nicht gleichrangig gewürdigt werden. Drei von nur sechs Abbildungen oder Nennungen von Frauen in diesen Denkmälern entsprechen fiktiven Frauengestalten, was die Bedeutung weiblicher Allegorien innerhalb der männlich dominierten bürgerlichen Denkmalkultur unterstreicht. Die jüngeren Denkmäler(Die Gedenknischen, die "Kontroverse Siegfriedskopf", die Installation "Nobelpreis und Universität Wien" und die Installation "Der Muse reicht's!") vermitteln ein vielschichtigeres Bild der Kategorie Geschlecht. Durch abstrakte Darstellungen und informative Schriftzüge wird der Versuch unternommen, sich von der bürgerlichen Bildtradition zu distanzieren. Der bürgerliche Geschlechterentwurf wirkt dennoch weiter nach. Insgesamt konnte die eingangs formulierte These bestätigt werden: Die jüngeren Denkmäler kennzeichnen den aktuellen Übergang zu einer geschlechtersensiblen Denkmalkultur an der Universität Wien.
Keywords (deu)
Universität WienGeschlechtergeschichteGendertopografieDenkmälerFrauenErinnerungskulturgeschlechterpolitischgeschlecherhistorischAnalyse
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319377
rdau:P60550 (deu)
151 S. : Ill.
Number of pages
153
Members (1)
Title (deu)
Eine geschlechterhistorische Analyse der Denkmäler der offenen Repräsentationsräume des Wiener Universitätsgebäudes
Author
Marlene Gerber
Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wurde die universitäre Denkmalkultur aus geschlechterpolitischer Perspektive analysiert. Als theoretische Grundlagen fungierten Annahmen der Erinnerungs-forschung sowie der Gendertopografie, methodisch orientierte sich die Arbeit am Methoden-Mix der "Visual History". Die Denkmäler in der Aula und im Arkadenhof des Hauptgebäudes der Universität Wien, die zwischen 1888 und 2009 errichtet wurden, standen im Zentrum der geschlechterhistorischen Analyse. Die Installationen wurden in ältere Denkmäler, die vor dem Ersten Weltkrieg umgesetzt wurden, und jüngere Denkmäler, die danach entstanden waren, eingeteilt. In der Arbeit wurden die Geschlechterentwürfe in den genannten Denkmälern herausgearbeitet und kontextualisiert. Zunächst wurde die allgemeine österreichische Denkmalkultur aus geschlechterpolitischer Perspektive untersucht. Sowohl die bürgerliche als auch die nationalistische Denkmalkultur erwiesen sich hier als stark androzentristisch. Erst seit den 1990er-Jahren findet ein Paradigmenwechsel hin zu einer kritischeren Denkmalkultur statt, die seit einigen Jahren auch vermehrt geschlechtersensible Aspekte berücksichtigt. Die Analyse der älteren Denkmäler (Die Gelehrtendenkmäler im Arkadenhof, die Rektorentafel, die Ehrentafeln und der Kastaliabrunnen) zeigte, dass die Installationen ein vom bürgerlichen Androzentrismus geprägtes Weltbild vermitteln, in dem Frauen nicht gleichrangig gewürdigt werden. Drei von nur sechs Abbildungen oder Nennungen von Frauen in diesen Denkmälern entsprechen fiktiven Frauengestalten, was die Bedeutung weiblicher Allegorien innerhalb der männlich dominierten bürgerlichen Denkmalkultur unterstreicht. Die jüngeren Denkmäler(Die Gedenknischen, die "Kontroverse Siegfriedskopf", die Installation "Nobelpreis und Universität Wien" und die Installation "Der Muse reicht's!") vermitteln ein vielschichtigeres Bild der Kategorie Geschlecht. Durch abstrakte Darstellungen und informative Schriftzüge wird der Versuch unternommen, sich von der bürgerlichen Bildtradition zu distanzieren. Der bürgerliche Geschlechterentwurf wirkt dennoch weiter nach. Insgesamt konnte die eingangs formulierte These bestätigt werden: Die jüngeren Denkmäler kennzeichnen den aktuellen Übergang zu einer geschlechtersensiblen Denkmalkultur an der Universität Wien.
Keywords (deu)
Universität WienGeschlechtergeschichteGendertopografieDenkmälerFrauenErinnerungskulturgeschlechterpolitischgeschlecherhistorischAnalyse
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1319378
Number of pages
153