Der Autor gliedert seine wissenschaftliche Untersuchung in zwei Hauptteile:
Untersuchungsgegenstand 1:
Analyse von Sittes zentraler Ideen
Wenn man sich zuvor mit den Themen Wissenschaftstheorie und Strömungen der Wissenschaft etwas auseinandergesetzt hat, wird einem bei der Lektüre von Sittes Hauptwerk „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ rasch klar, dass hier zahlreiche normative Setzungen enthalten sind, deren Begründungen nur auf subjektiven Wahrnehmungen beruhen und denen es an einer stringenten logischen Beweisführung fehlt.
Durch eine detaillierte Analyse dieser Setzungen im ersten Teil dieser Arbeit soll einem die unwissenschaftliche Vorgangsweise Sittes vor Augen geführt werden. Mit Hilfe der Aufschlüsselung in einzelne normative Setzungen soll folgende Hypothese bekräftigt werden:
Hypothese 1:
Camillo Sittes Ideen einer idealen Stadt sind unwissenschaftlich, da sie nicht mit einer logisch stringenten Argumentation unterlegt werden, sondern normativen Setzungen gleichen, die auf Sittes Wahrnehmung beruhen.
Untersuchungsgegenstand 2:
Widersprüche
Die Lektüre von Sitte Werken und von Sekundärliteratur zu Sitte offenbaren zahlreiche Widersprüche. Nach der oben aufgestellten ersten Hypothese kann noch eine weitere Hypothese aufgestellt werden, welche ich in dieser Arbeit anhand von zahlreichen Beispielen im zweiten Hauptteil untermauert habe. Diese lautet:
Hypothese 2:
Die Nachvollziehbarkeit und Haltbarkeit von Camillo Sittes Aussagen ist sowohl durch die Widersprüchlichkeit in seinen Aussagen und Vorgehensweisen als auch durch die widersprüchlichen Interpretationen in der Literatur über Sitte nicht gegeben.
Der Teil zu den Widersprüchen beinhaltet sowohl
• Widersprüche, die Sitte selbst durch seine kontradiktionäre Argumentation evoziert als auch
• Widersprüche in der Perzeption von Sittes Werken durch Literaten der Sekundärliteratur.
Fazit dieser Arbeit
Ursprünglich war ich von Sittes Ideen sehr begeistert und ich sah diese in der von mir gerne aufgesuchten Stadt Siena verwirklicht. Die intensivere Beschäftigung mit Sittes Werken warf jedoch viele Widersprüche auf und Sittes Vorgangsweise bei der Begründung seiner Thesen war unwissenschaftlich.
Sitte selbst sah seine Schriften als Training. Er wollte am Ende seines Schaffens noch zahlreiche Werke publizieren, zu denen es aber nicht gekommen ist. Ich kann diese Ausführungen zur Gänze unterstreichen; für mich sind die widersprüchlichen und großteils schlecht nachvollziehbaren Ausführungen Sittes Beweis dafür, dass es sich hier eher um Reflexionen handelte, die Sitte nach und nach im Laufe seines Schreibens selbst überdachte und verwarf.
Daher möchte ich abschließend anmerken, dass mir Sittes Intention, nämlich die Schaffung eines Stadtbildes welches dem Wohlwollen des Bürgers entspricht, gefällt.
Etwas „Künstlerisches“, „Ästhetisches“ und „Harmonisches“ zu schaffen, dass dem ausgeglichenen Seelenleben des Beobachters zu Gute kommt, begrüße ich. Sittes Grundgedanke, etwas für das Auge des Betrachters, die Wahrnehmung des Menschen zu tun, war eine Idee, die mich zur Beschäftigung mit Camillo Sitte im Rahmen der Arbeit führte. Das grundsätzliche Anliegen Sittes, das Empfinden des Bürgers einer Stadt zu berücksichtigen, schien eine positive Grundeinstellung zu sein.
Kritik äußert sich bei mir aber an Sittes Weg zu diesem Ziel – nämlich an der Formulierung nicht fundierter, widersprüchlicher Setzungen. Sittes Besorgnis vor unästhetischen und überfunktionalen Stadtstrukturen ist nachvollziehbar. Der Nachvollziehbarkeit entziehen sich aber konkrete normative Setzungen ohne Begründung, welche sein Schaffen prägen.
Der Autor gliedert seine wissenschaftliche Untersuchung in zwei Hauptteile:
Untersuchungsgegenstand 1:
Analyse von Sittes zentraler Ideen
Wenn man sich zuvor mit den Themen Wissenschaftstheorie und Strömungen der Wissenschaft etwas auseinandergesetzt hat, wird einem bei der Lektüre von Sittes Hauptwerk „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ rasch klar, dass hier zahlreiche normative Setzungen enthalten sind, deren Begründungen nur auf subjektiven Wahrnehmungen beruhen und denen es an einer stringenten logischen Beweisführung fehlt.
Durch eine detaillierte Analyse dieser Setzungen im ersten Teil dieser Arbeit soll einem die unwissenschaftliche Vorgangsweise Sittes vor Augen geführt werden. Mit Hilfe der Aufschlüsselung in einzelne normative Setzungen soll folgende Hypothese bekräftigt werden:
Hypothese 1:
Camillo Sittes Ideen einer idealen Stadt sind unwissenschaftlich, da sie nicht mit einer logisch stringenten Argumentation unterlegt werden, sondern normativen Setzungen gleichen, die auf Sittes Wahrnehmung beruhen.
Untersuchungsgegenstand 2:
Widersprüche
Die Lektüre von Sitte Werken und von Sekundärliteratur zu Sitte offenbaren zahlreiche Widersprüche. Nach der oben aufgestellten ersten Hypothese kann noch eine weitere Hypothese aufgestellt werden, welche ich in dieser Arbeit anhand von zahlreichen Beispielen im zweiten Hauptteil untermauert habe. Diese lautet:
Hypothese 2:
Die Nachvollziehbarkeit und Haltbarkeit von Camillo Sittes Aussagen ist sowohl durch die Widersprüchlichkeit in seinen Aussagen und Vorgehensweisen als auch durch die widersprüchlichen Interpretationen in der Literatur über Sitte nicht gegeben.
Der Teil zu den Widersprüchen beinhaltet sowohl
• Widersprüche, die Sitte selbst durch seine kontradiktionäre Argumentation evoziert als auch
• Widersprüche in der Perzeption von Sittes Werken durch Literaten der Sekundärliteratur.
Fazit dieser Arbeit
Ursprünglich war ich von Sittes Ideen sehr begeistert und ich sah diese in der von mir gerne aufgesuchten Stadt Siena verwirklicht. Die intensivere Beschäftigung mit Sittes Werken warf jedoch viele Widersprüche auf und Sittes Vorgangsweise bei der Begründung seiner Thesen war unwissenschaftlich.
Sitte selbst sah seine Schriften als Training. Er wollte am Ende seines Schaffens noch zahlreiche Werke publizieren, zu denen es aber nicht gekommen ist. Ich kann diese Ausführungen zur Gänze unterstreichen; für mich sind die widersprüchlichen und großteils schlecht nachvollziehbaren Ausführungen Sittes Beweis dafür, dass es sich hier eher um Reflexionen handelte, die Sitte nach und nach im Laufe seines Schreibens selbst überdachte und verwarf.
Daher möchte ich abschließend anmerken, dass mir Sittes Intention, nämlich die Schaffung eines Stadtbildes welches dem Wohlwollen des Bürgers entspricht, gefällt.
Etwas „Künstlerisches“, „Ästhetisches“ und „Harmonisches“ zu schaffen, dass dem ausgeglichenen Seelenleben des Beobachters zu Gute kommt, begrüße ich. Sittes Grundgedanke, etwas für das Auge des Betrachters, die Wahrnehmung des Menschen zu tun, war eine Idee, die mich zur Beschäftigung mit Camillo Sitte im Rahmen der Arbeit führte. Das grundsätzliche Anliegen Sittes, das Empfinden des Bürgers einer Stadt zu berücksichtigen, schien eine positive Grundeinstellung zu sein.
Kritik äußert sich bei mir aber an Sittes Weg zu diesem Ziel – nämlich an der Formulierung nicht fundierter, widersprüchlicher Setzungen. Sittes Besorgnis vor unästhetischen und überfunktionalen Stadtstrukturen ist nachvollziehbar. Der Nachvollziehbarkeit entziehen sich aber konkrete normative Setzungen ohne Begründung, welche sein Schaffen prägen.