Abstract (deu)
Folgende Masterarbeit beschäftigt sich damit, auf welche Weisen die Kategorien [EQUALITY] und [FREEDOM], beziehungsweise deren Äquivalente [RAVENSTVO] und [SVOBODA] im Amerikanischen Englisch und in der russischen Sprache konzeptualisiert werden. Der Hauptfokus liegt somit auf dem Erforschen der semantischen Idiosynkrasien der zwei Sprachgemeinschaften verglichen mit einander und innerhalb der eigenen sozialpolitischen Kontexte.
Die durchgeführte Forschung und Datenauswertungen offenbarten eine sinkende Frequenz der kategorischen Begriffe im Amerikanischen Englisch, während das Russische keine solche Tendenz, aber eher eine starke Fluktuation der Daten aufwies. Die Veränderungen der Wort- und Typfrequenzen können im Rahmen der Arbeit teilweise durch historische Ereignisse erklärt werden, die die Sprachgemeinsaften in der Zeit zwischen 1810 und 2009 prägten.
Die Datenanalyse konnte außerdem die Idee widerlegen, dass das Konzept liberty nur mehr einen marginalen Charakter besitzt, auf eine spezifische semantische Domäne eingeschränkt ist und langsam aus dem Sprachgebrauch gerät. Die statistischen Daten zeigten außerdem, dass das Konzept freedom eine Affinität für – und das Konzept liberty eine Abweisung von der negativen semantischen Bedeutung zeigt. Eine ähnliche Differenzierung der Synonyme konnte auch anhand des russischen Paares svoboda und volya festgestellt werden.
Es besteht eine generelle Diskrepanz in der Weise, auf die die Kategorienpaare in ihren Sprachen konzeptualisiert werden. So beinhaltet die englische Kategorie [EQUALITY] keine semantische Überdeckung mit der Kategorie [FLATLAND] („Ebene“), die englische Kategorie [FREEDOM] – mit der Kategorie [VOLITION]. Für die russischen Äquivalente der Kategorien war dies der Fall.
Zugleich widerlegten die Forschungsdaten aber die Behauptung, dass das Russische einen weniger universellen semantischen Charakter der Kategorien hat.