In dieser Masterarbeit wird der Inhalt des Jinjō Shōgaku Shūshinsho untersucht. Dabei handelt es sich um die 4. Ausgabe des staatlich zugelassenen Morallehrbuchs der Grundschule, das in ganz Japan im Zeitraum zwischen 1934 und 1941 im Unterricht Verwendung fand. Nach einer vollständigen Übersetzung der ersten vier Bände wird kapitelweise mit Hilfe einer quantitativen Analyse bestimmt, welche Charaktere, Handlungsorte und Personenverhältnisse in ihnen dargestellt werden. Außerdem kommt es zu einer Einordnung der abgebildeten moralischen Werte. Durch diese Kenndaten wird überprüft, welche Aussagen die Texte transportieren und in welchem Kontext diese getroffen werden. Auch die den Lektionen beigefügten Illustrationen und Fotos werden im Rahmen einer knappen Bildbeschreibung erfasst. Schließlich kommt es zu einem Vergleich der gewonnenen Erkenntnisse mit den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit. Diese Analyse des Inhalts offenbart einen starken Zusammenhang des Curriculums mit den Lehren des Konfuzianismus sowie eine deutliche Präsenz des Kaiserhauses in den Geschichten. Dies lässt auf einen Einfluss des kokutai und damit des Nationalismus schließen. Obgleich der Gebrauchszeitraum der Bücher in einen Abschnitt des aufstrebenden Militarismus fällt, finden sich in den Texten nur relativ wenige Passagen, die Rückschlüsse auf diese Strömung erlauben. Vielmehr werden in den Lektionen hauptsächlich die alltäglichen Erlebnisse von Kindern oder wichtige Lebensabschnitte bedeutender Persönlichkeiten der Vergangenheit behandelt. Dabei kommt es zu einer deutlichen Überpräsentation männlicher Charaktere – Frauen und Mädchen nehmen einen wesentlich geringeren Stellenwert in den Büchern ein.
This master's thesis aims to examine the contents of the Jinjō Shōgaku Shūshinsho. This is the fourth revision of the government-approved morality textbook for elementary schools that was used in class throughout Japan between 1934 and 1941. After a complete translation of the first four volumes, a quantitative analysis aims to show which settings, characters and relationships are displayed in each chapter. Furthermore, a classification of the present moral concepts was carried out. With the help of this classification, an examination of the inherent messages and the context in which they were used was conducted. The illustrations and photographs of each chapter were shortly analyzed and described. These findings were compared to the political and social circumstances of the above mentioned time period. This examination shows a strong connection between the curriculum and the teachings of Confucianism as well as a distinct presence of the imperial family in the stories. This implies influences of the kokutai and therefore a nationalistic way of thinking. Even though the books were used in a period of rising militarism, there are only a few passages to be found which allow conclusions to be drawn about this trend. Rather than that, the chapters deal with the daily experiences of children and important phases in the lives of historical characters. Male protagonists are hugely overrepresented while women and girls appear much less often.
In dieser Masterarbeit wird der Inhalt des Jinjō Shōgaku Shūshinsho untersucht. Dabei handelt es sich um die 4. Ausgabe des staatlich zugelassenen Morallehrbuchs der Grundschule, das in ganz Japan im Zeitraum zwischen 1934 und 1941 im Unterricht Verwendung fand. Nach einer vollständigen Übersetzung der ersten vier Bände wird kapitelweise mit Hilfe einer quantitativen Analyse bestimmt, welche Charaktere, Handlungsorte und Personenverhältnisse in ihnen dargestellt werden. Außerdem kommt es zu einer Einordnung der abgebildeten moralischen Werte. Durch diese Kenndaten wird überprüft, welche Aussagen die Texte transportieren und in welchem Kontext diese getroffen werden. Auch die den Lektionen beigefügten Illustrationen und Fotos werden im Rahmen einer knappen Bildbeschreibung erfasst. Schließlich kommt es zu einem Vergleich der gewonnenen Erkenntnisse mit den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit. Diese Analyse des Inhalts offenbart einen starken Zusammenhang des Curriculums mit den Lehren des Konfuzianismus sowie eine deutliche Präsenz des Kaiserhauses in den Geschichten. Dies lässt auf einen Einfluss des kokutai und damit des Nationalismus schließen. Obgleich der Gebrauchszeitraum der Bücher in einen Abschnitt des aufstrebenden Militarismus fällt, finden sich in den Texten nur relativ wenige Passagen, die Rückschlüsse auf diese Strömung erlauben. Vielmehr werden in den Lektionen hauptsächlich die alltäglichen Erlebnisse von Kindern oder wichtige Lebensabschnitte bedeutender Persönlichkeiten der Vergangenheit behandelt. Dabei kommt es zu einer deutlichen Überpräsentation männlicher Charaktere – Frauen und Mädchen nehmen einen wesentlich geringeren Stellenwert in den Büchern ein.
This master's thesis aims to examine the contents of the Jinjō Shōgaku Shūshinsho. This is the fourth revision of the government-approved morality textbook for elementary schools that was used in class throughout Japan between 1934 and 1941. After a complete translation of the first four volumes, a quantitative analysis aims to show which settings, characters and relationships are displayed in each chapter. Furthermore, a classification of the present moral concepts was carried out. With the help of this classification, an examination of the inherent messages and the context in which they were used was conducted. The illustrations and photographs of each chapter were shortly analyzed and described. These findings were compared to the political and social circumstances of the above mentioned time period. This examination shows a strong connection between the curriculum and the teachings of Confucianism as well as a distinct presence of the imperial family in the stories. This implies influences of the kokutai and therefore a nationalistic way of thinking. Even though the books were used in a period of rising militarism, there are only a few passages to be found which allow conclusions to be drawn about this trend. Rather than that, the chapters deal with the daily experiences of children and important phases in the lives of historical characters. Male protagonists are hugely overrepresented while women and girls appear much less often.