Abstract (deu)
Cassius Dio schrieb Anfang des 3. Jh n. Chr. während einer schweren innen- und außenpolitischen Krise des Römischen Reiches eine Universalgeschichte Roms in 80 Büchern. Er war Zeitzeuge neun aufeinanderfolgender Autokraten, die er fast alle aus nächster Nähe erlebte, da er in der Reichsverwaltung Karriere machte. Seine zeitgeschichtlichen Bücher haben hohen Quellenwert und geben Auskunft über die prekäre Lage des Senatorenstandes in einer Zeit des Umbruchs und großer Unsicherheit im sogenannten "Age of Anxiety". Dios Ziel war, bewußt ein von herrscherlicher Propaganda freies Zeugnis aus senatorischer Perspektive zu verfassen und Würde und Ansehen des Senates zu stärken. Sein Fokus liegt auf Finanzen, womit er sich auskannte - Herrscher bewertet er durch den Spiegel des herrscherlichen Finanzgebarens und danach, wie der jeweilige Autokrat die Senatoren behandelt hat, entweder als Hirte oder als Räuber, capax oder rapax imperii. Die Arbeit untersucht Dios Haltung, die verschiedenen Text- und Deutungsebenen und sichtet den münz- und geldgeschichtlichen Gehalt der Rhomaϊka/ Historia Romana. Das Werk wurde auf Altgriechisch verfaßt und die Arbeit enthält Originalzitate mit Übersetzung.