Abstract (deu)
Das Bekannt werden potenziell flächendeckender, institutioneller Datenspeicherung hat im letzten Jahr viel mediale Aufmerksamkeit erhalten. In der bisherigen Forschung wurden hauptsächlich Faktoren untersucht, die Besorgnis um private Daten und das Anwenden von Sicherheitsmaßnahmen beeinflussen. Die vorliegende Untersuchung hat sich daher mit Prädiktoren beschäftigt, die in einer online akquirierten, sowie einer Paper-Pencil erhobenen Stichprobe das Ausmaß der Veränderung in protektiven Verhaltensweisen und deren Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der Teilnehmer vorhersagen können. Mithilfe einer multiplen Regression konnten in der Online-Stichprobe Wissen, früheres Verhalten, Medienkonsum, politische Bedenken und Besorgnis als signifikante Prädiktoren identifiziert werden. In der Paper-Pencil-Stichprobe waren es Medienkonsum, Verhalten vorher und Besorgnis, sowie Gewissenhaftigkeit und kognitive Bewertung der Überwachungspraktiken. Zwischen den Stichproben gab es keine signifikanten Unterschiede im Verhalten und dem Ausmaß, in dem das online Verhalten verändert wurde. Nur das Ausmaß, in dem politische Bedenken in der Paper-Pencil-Stichprobe geäußert wurden, stand in signifikantem Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass über beide Stichproben hinweg Wissen und die Anwendung von Strategien gering ausgeprägt sind und sich das Verhalten nicht signifikant verändert hat. Für die Zukunft sollte der Öffentlichkeit Wissen über Datensammlungspraktiken zugänglicher gemacht und die effektive Anwendung von Sicherheitsstrategien vermittelt werden, um weiterhin ein Minimum an Privatsphäre im online-Kontext gewährleisten zu können.