Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Gerichtsdolmetschen in Österreich. Untersucht wird der Werdegang zukünftiger Gerichtsdolmetscherinnen und Gerichtsdolmetscher. Dabei liegt der Fokus auf der Tatsache, dass zwar in vielen Sprachen ein Defizit an qualifizierten Gerichtsdolmetscherinnen und Gerichtsdolmetschern besteht, gleichzeitig aber über 50% der Bewerberinnen und Bewerber die Zertifizierungsprüfung nicht bestehen. Dabei werden folgende Überlegungen angestellt: Was genau bedeutet der Begriff „Gerichtsdolmetscherin“ bzw. „Gerichtsdolmetscher“, wie sieht das Berufsprofil aus und welche Rolle spielt sie bzw. er bei Gericht? Welche Kompetenzen muss eine Gerichtsdolmetscherin bzw. ein Gerichtsdolmetscher besitzen? Bereiten die Universitäten in Österreich, die ein Dolmetsch-Studium anbieten, zu wenig auf diesen Berufsweg vor? Was für andere Ausbildungsmöglichkeiten gibt es?
Nach der theoretischen Behandlung des Themas wird das Studienangebot des Zentrums für Translationswissenschaft an der Universität Wien analysiert und mit dem Anforderungsprofil für Gerichtsdolmetscherinnen und Gerichtsdolmetscher verglichen. Anschließend werden Interviews mit dem Vorsitzenden der Zertifizierungskommission, Lehrenden und Studierenden der Universität Wien geführt, um die oben genannten Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven von innen heraus zu untersuchen.