Title (deu)
Nachgeschichte des Konzentrationslagers Gusen
der Weg zur Gedenkstätte
Author
Anna Oppitz
Advisor
Bertrand Perz
Assessor
Bertrand Perz
Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit setzt sich mit der Nachgeschichte des Konzentrationslagers Gusen auseinander. Das Lager Gusen bildete von 1940 bis 1945 gemeinsam mit dem Stammlager Mauthausen eine Art Doppel - Lagerkomplex und war für die Ermordung von zehntausenden Menschen verantwortlich. So eng die Geschichte der beiden Lager während der Herrschaft des Nationalsozialismus miteinander verbunden ist, so unterschiedlich gestaltet sich ihre Nachgeschichte. Nach der Befreiung des Lagers Anfang Mai 1945 setzte eine rasche Zerstörung der Lagerstruktur ein. Der Lagerteil „Gusen II“ wurde bereits kurz nach der Befreiung niedergebrannt. Die Überreste des Lagerteils „Gusen I“ verschwanden großteils allerdings auch im ersten Jahrzehnt nach der Befreiung. Im Gegensatz zum ehemaligen Stammlager Mauthausen wurde in Gusen der Steinbruch wieder in Betrieb genommen und es gab keine ausgeprägte Form des Gedenkens. Dies hängt auch mit der teils bis heute ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber Gedenkinitiativen zusammen. Man kann in Gusen feststellen, dass es sich bei der Nachgeschichte um ein stetiges Konfliktfeld handelt, das sich bereits in den 1960er Jahren entwickelte. In Gusen entstand auf Initiative ausländischer Opferverbände mit dem „Memorial“ ein erster Gedenkpunkt, der auf rechtlich abgesichertem Grund stand. Dieses Bauvorhaben wurde von der lokalen Politik abgelehnt und es gab Bestrebungen seitens der betroffenen Gemeinde, der lokalen Bevölkerung und des BMI, das Gedenken in Mauthausen zu zentralisieren. Das „Memorial“ wurde von den ausländischen Verbänden finanziert und rund um den Krematoriumsofen errichtet. Erst 1997 wurden das „Memorial“ und die damit verbundenen Sanierungskosten in die Obhut des BMI übernommen, dies geschah vor allem durch die zunehmende Auseinandersetzung Einheimischer mit der Vergangenheit der Region St. Georgen/Gusen. Im Jahr 2004 wurde das Besucherzentrum in Gusen eröffnet, 2005 die Dauerausstellung. Auch dieses Bauvorhaben bot großes Konfliktpotential mit der ansässigen Bevölkerung, da sich die Gedenkstätte mitten im Ort Gusen befindet, auf dem Grund des ehemaligen Konzentrationslagers. Den letzten Höhepunkt des Konfliktes zwischen lokaler Bevölkerung und dem Gedenken in Gusen bildete die Eröffnung des Audioweges 2007, der die Besucher und Besucherinnen mitten durch die Siedlung führt. 2014 wurde das Krematorium saniert, und seither ist das Besucherzentrum nicht mehr dauerhaft besetzt, für den Audioweg ist deshalb mittlerweile eine Voranmeldung notwendig.
Keywords (deu)
GusenBergkristallBesucherzentrumAudiowegKonzentrationslagerNachgeschichteregionales BewusstseinGedenkstätte
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
123 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
123
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Deutsch
[UA]
[190]
[313]
[333]
Members (1)
Title (deu)
Nachgeschichte des Konzentrationslagers Gusen
der Weg zur Gedenkstätte
Author
Anna Oppitz
Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit setzt sich mit der Nachgeschichte des Konzentrationslagers Gusen auseinander. Das Lager Gusen bildete von 1940 bis 1945 gemeinsam mit dem Stammlager Mauthausen eine Art Doppel - Lagerkomplex und war für die Ermordung von zehntausenden Menschen verantwortlich. So eng die Geschichte der beiden Lager während der Herrschaft des Nationalsozialismus miteinander verbunden ist, so unterschiedlich gestaltet sich ihre Nachgeschichte. Nach der Befreiung des Lagers Anfang Mai 1945 setzte eine rasche Zerstörung der Lagerstruktur ein. Der Lagerteil „Gusen II“ wurde bereits kurz nach der Befreiung niedergebrannt. Die Überreste des Lagerteils „Gusen I“ verschwanden großteils allerdings auch im ersten Jahrzehnt nach der Befreiung. Im Gegensatz zum ehemaligen Stammlager Mauthausen wurde in Gusen der Steinbruch wieder in Betrieb genommen und es gab keine ausgeprägte Form des Gedenkens. Dies hängt auch mit der teils bis heute ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber Gedenkinitiativen zusammen. Man kann in Gusen feststellen, dass es sich bei der Nachgeschichte um ein stetiges Konfliktfeld handelt, das sich bereits in den 1960er Jahren entwickelte. In Gusen entstand auf Initiative ausländischer Opferverbände mit dem „Memorial“ ein erster Gedenkpunkt, der auf rechtlich abgesichertem Grund stand. Dieses Bauvorhaben wurde von der lokalen Politik abgelehnt und es gab Bestrebungen seitens der betroffenen Gemeinde, der lokalen Bevölkerung und des BMI, das Gedenken in Mauthausen zu zentralisieren. Das „Memorial“ wurde von den ausländischen Verbänden finanziert und rund um den Krematoriumsofen errichtet. Erst 1997 wurden das „Memorial“ und die damit verbundenen Sanierungskosten in die Obhut des BMI übernommen, dies geschah vor allem durch die zunehmende Auseinandersetzung Einheimischer mit der Vergangenheit der Region St. Georgen/Gusen. Im Jahr 2004 wurde das Besucherzentrum in Gusen eröffnet, 2005 die Dauerausstellung. Auch dieses Bauvorhaben bot großes Konfliktpotential mit der ansässigen Bevölkerung, da sich die Gedenkstätte mitten im Ort Gusen befindet, auf dem Grund des ehemaligen Konzentrationslagers. Den letzten Höhepunkt des Konfliktes zwischen lokaler Bevölkerung und dem Gedenken in Gusen bildete die Eröffnung des Audioweges 2007, der die Besucher und Besucherinnen mitten durch die Siedlung führt. 2014 wurde das Krematorium saniert, und seither ist das Besucherzentrum nicht mehr dauerhaft besetzt, für den Audioweg ist deshalb mittlerweile eine Voranmeldung notwendig.
Keywords (deu)
GusenBergkristallBesucherzentrumAudiowegKonzentrationslagerNachgeschichteregionales BewusstseinGedenkstätte
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
123