Abstract (deu)
Forschungsziel ist es, den Repräsentationswillen der Frauen des Luxemburgischen Hauses in ihren Stundenbüchern zu beleuchten. Stundenbücher wurden für Laien beiderlei Geschlechts hergestellt und zur täglichen und privaten Andacht genutzt. Besonders eindrucksvoll sind Exemplare, die für Mitglieder spätmittelalterlicher europäischer Fürstenhäuser angefertigt wurden.
Erstmals vergleichend untersucht werden in dieser Arbeit Psalter und Stundenbuch Gutas von Luxemburg (1315-1349), ein Psalter und ein Stundenbuch Johannas von Brabant (1322-1406), das Stundenbuch Annas von Böhmen (1366-1394), das Stundenbuch Sophie von Wittelsbach (1376-1425) und das Prager Marienstundenbuch, bei dem mehrere Besitzerinnen in Frage kommen, unter anderem auch Elisabeth von Pommern (1345-1983). Die besprochenen Werke sind im 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden. In dieser Zeit stellte das Haus Luxemburg viermal den Kaiser des Heilige Römischen Reiches, bis die männliche Linie mit dem Tod Sigismund 1437 ausstarb.
Der Fokus liegt im Wesentlichen auf der gestalterischen Ausstattung der Bücher. Die Künstlerinnen und Künstler hatten mehrere Möglichkeiten, den Repräsentationswillen jener, die Stundenbücher in Auftrag gaben und benutzten, sichtbar zu machen. Von besonderem Interesse sind die Darstellungen der Wappen, Familien- und Landesheiligen, sowie die Portraits der Besitzerinnen.