Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den hinterlassenen Briefen der Dorothea von Serntein aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Dorothea, geborene Perl, wurde sehr jung mit Zyprian von Serntein, einem Kanzler Maximilians I., verheiratet und verbrachte den Großteil ihres Lebens auf den Burgen Fragenstein und Hörtenberg in Tirol.
Insgesamt sind heute noch 15 Briefe von Dorothea im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv und im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck zu finden. Die meisten der Briefe wurden von Dorothea selbst verfasst und die wenigen Schreiben, die von anderer Hand stammen, weisen zumindest ihre charakteristische Unterschrift auf. Die Nachrichten sind alle an ihren Ehemann gerichtet und stammen aus den Jahren 1509 bis 1514. Ihre Inhalte ermöglichen nicht nur Einblicke in Dorotheas Leben, sondern sie geben auch Auskünfte über regionale Ereignisse oder wirtschaftliche Bräuche.
Da bisher erst sechs von Dorotheas Briefen bekannt und bearbeitet worden sind, ist der Schwerpunkt dieser Arbeit die Edition und die Analyse der übrigen neun Briefe. Neben den Inhalten der Mitteilungen wird auch das Medium Brief selbst untersucht und der Aufbau und das Erscheinungsbild von Dorotheas Nachrichten genauer analysiert. Zudem wird eine Biographie Dorotheas erstellt, die sich nicht ausschließlich auf die von ihr verfassten Briefe stützt. Dazu wurden die unterschiedlichsten schriftlichen Quellen, welche Dorothea teilweise auch nur indirekt erwähnen, herangezogen und dadurch der Versuch unternommen, einige Unklarheiten in der bisherigen Forschung zu beseitigen.