Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit mit dem Titel „I Spy with my Little Eye: Images of Austria in Young Adult Spy Literature” untersucht die Darstellung Österreichs und seiner Staatsbürger in modernen, englischsprachigen Spionage Jugendromanen. Die Arbeit identifiziert erfolgreich ein weites Spektrum an Bildern, die an einem Ende aus stereotypen und einseitigen Repräsentationen besteht und am anderen Ende der Skala die Vielfalt des Landes und seine Bewohner wiederspiegelt. Diese Forschung ist im Forschungsfeld Literaturkomparatistik, genauer dem jungen Gebiet der Imagologie, verankert. Dazu eng verwandt ist die Stereotypenforschung, deren aktueller Forschungsstand ebenfalls diskutiert wird. Im Hinblick auf die Untersuchungsobjekte war eine genaue Auseinandersetzung mit den Literaturgenres Spionageliteratur, Jugendliteratur und deren gemeinsame Schnittmenge Spionage Jugendliteratur nötig um dieses noch nicht etablierte Genre zu legitimieren. Dazu wurden Charakteristika der jungen Literaturkategorie bestimmt und mit Beispielen aus gegenwärtigen Spionage Jugendromanen illustriert. Für die Analyse wurde eine Auswahl dieser Bücher verwendet und kontrastiert, nämlich Out of Sight, Out of Time und By Royal Command von Ally Carter und Charlie Higson. Insgesamt wird der Handlungsort Österreich als ideales Versteck präsentiert, da vor allem der am Öftesten gezeigte Schauplatz, die österreichischen Alpen, durch ihre Abgelegenheit den Hauptcharakteren Schutz und Ruhe bieten. Ansonsten divergieren die beiden Romane stark bezüglich der verwendeten Bilder. Während das Buch von Carter nur sehr kurz in Österreich spielt und das Land sehr einseitig und stereotyp präsentiert, zeigt Higson in seinem Roman eine deutlich komplexere Abbildung des Landes und seiner Bewohner. Diese zwei äußerst stark divergierenden Bilder deuten klar darauf hin, dass die Komplexität der nationalen Repräsentation stark von der Bedeutung und Funktion des Handlungsortes abhängen. Die Funktion ist unteranderem Abhängig von der Sicht der jungen Hauptcharaktere und ob diese ihre Erfahrungen eher als normale Teenager oder als Spione durchleben.