Abstract (deu)
In der Arbeit „Die Kaiserinnen in der Öffentlichkeit. Darstellungen und Handlungsräume in der Wiener Zeitung (1703-1721)“ sollen die Kaiserinnen Eleonore Magdalena, Amalie Wil-helmine und Elisabeth Christine dargestellt werden. Dabei werden zuerst die unterschiedli-chen Handlungsräume von Fürstinnen, die von der Forschungsliteratur beschrieben werden, präsentiert. In den Biographien der drei Fürstinnen wird dann dieser Aspekt besonders betont. Im nächsten Schritt soll das Thema der Handlungsmöglichkeiten der Kaiserinnen mit der Öf-fentlichkeit verbunden werden, indem die Frage gestellt wird, welche der Facetten und Spiel-räume in der damaligen Zeit für die Öffentlichkeit sichtbar wurden und was nicht übermittelt wurde. Dadurch lässt sich das Bild erkennen, das von den Frauen präsentiert wurde. Es zeigt auch, welche Themen fokussiert und welche eher in den Hintergrund gestellt wurden. Bei der Öffentlichkeit werden zwei Teilöffentlichkeiten in den Blick genommen: Dies ist zum einen das Lesepublikum der Wiener Zeitung und zum anderen die direkte Anwesenheitsöffentlich-keit der Kaiserinnen.
Als Quelle für diese Forschungen wurde die Wiener Zeitung genommen. Die Quellenart der Zeitung erlaubt den besten Blick auf die Öffentlichkeit der damaligen Zeit und wie die Kaiserinnen dargestellt und präsentiert wurden. Auf Grund der Verschiedenartigkeit der Quellen, der Überlieferungslage und dem Fokus der Quellen wäre das Bild von den Kaiserin-nen in der Öffentlichkeit mit anderen Quellen schwerer zu eruieren.
In der Wiener Zeitung wurden generell die passiveren Handlungsräume mehr betont als in der Forschungsliteratur, was aber auch mit dem Charakter der Quelle zusammenhing. Der wichtigste Bereich hierbei war die Frömmigkeit. Dennoch stellte die Zeitung die Kaiserinnen in Kontext zu verschiedenen Themen. Der Bereich der Herrschaft konnte an Hand der Re-gentschaft von Eleonore Magdalena genauer untersucht werden. Durch die Einträge zum Sternkreuzorden ließen sich die Kontakte und Netzwerkverbindungen der Kaiserinnen erken-nen. Zusätzlich wurde der wichtige Handlungsraum der Repräsentation durch die Untersu-chung der Großereignis am Beispiel von Elisabeth Christine dargestellt.