Abstract (deu)
In dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie die drei gesellschaftskritischen Dokumentarfilme von Erwin Wagenhofer „We feed the World“, „Let’s make Money“ und „Alphabet“ in den österreichischen Tageszeitungen rezipiert worden sind. Die Medien wurden diskursanalytisch untersucht, wobei die üblicherweise textbasierte Methode der Diskursanalyse ausgeweitet wurde um neben sprachlichen Aussagen auch audiovisuelles Datenmaterial miteinzubeziehen. Konkret lag das Forschungsziel in der Beantwortung folgender Fragen: Mit welchen sprachlichen sowie bildlichen Mitteln entsteht Kritik? Welche Symbole werden diskursiv geschaffen? In welche Machtverhältnisse sind die Diskurse eingebunden? Welche Rolle nimmt das Produktionsland dabei ein und wie wird nationale Identität konstruiert? Durch eine zweistufige Diskursanalyse – einer Kombination von Film- und Presseanalyse – wurde nachgezeichnet, wie der Diskurs rund um die Wagenhofer-Trilogie Bilder sozialer Wirklichkeit konstruiert und somit zum Wissensbestand der Gesellschaft beiträgt. Die Arbeiten Michael Foucaults legen den theoretischen Grundstein für diese Untersuchung, und ermöglichen die kombinatorische Betrachtungsweise der Elemente Diskurs, Macht und Wissen. In Anschluss an aktuelle medien- und kulturwissenschaftliche Auseinandersetzungen zu den Wirkungsweisen des politischen Dokumentarfilms konnte gezeigt werden, dass der Diskurs einem Regelsystem folgt und sich durch repetitive, charakteristische sprachliche und bildliche Mittel kontinuierlich selbst reproduziert. Anhand der Ergebnisse kommt die Arbeit zu dem Schluss, die Wagenhofer-Trilogie als Medium der Kritik zu bezeichnen, welches stets in soziale Machtbeziehungen eingebunden ist.