You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1320278
Title (deu)
Die mediale Aufarbeitung der Verbrechen an Unmündigen in der Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund 1940-1945
Parallel title (eng)
The media reappraisal of the crimes committed at persons under age in the Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund 1940-1945
Author
Iris Michael
Advisor
Wolfgang Duchkowitsch
Assessor
Wolfgang Duchkowitsch
Abstract (deu)
In der Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund wurden von 1940 bis 1945 im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms Kinder und Jugendliche für medizinische Experimente missbraucht, körperlich und seelisch erniedrigt, gequält und schlussendlich ermordet. In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, was die Zeitungen Kurier und Die Presse und die Zeitschrift profil über diese Verbrechen berichten. Um die Frage beantworten zu können, wurde die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring herangezogen. Als Basis für die Analyse gibt der theoretische Teil einen Überblick über die (Kinder-)euthanasie im Nationalsozialismus, den Umgang der Justiz und der Gesellschaft mit den Täterinnen und Tätern und den Umgang mit dem Themenkomplex und mit den Opfern nach dem Krieg. Insgesamt wurden 119 Artikel analysiert. Ein eigens anhand des Forschungsstandes entwickeltes Kategoriensystem diente als Grundlage für die Untersuchung. In der Auswertung wurde festgestellt, dass die Kindereuthanasie in der Heilpädagogischen Klinik Am Spiegelgrund systematisch, organisiert und unter strengster Geheimhaltung durchgeführt wurde. Minderjährige mit Behinderungen oder Krankheiten, die vor der nationalsozialistischen Ideologie als lebensunwert galten, wurden durch die Verabreichung von Beruhigungsmitteln oder Injektionen ermordet. Dr. Heinrich Gross war einer der Ärzte in der Kinderfachabteilung. Er war nach 1945 beruflich sehr erfolgreich, seine Vergangenheit wurde, auch mit Hilfe seiner Partei, der SPÖ, unter den Teppich gekehrt. Erst im Jahr 2000 stand er wegen Beteiligung am Mord vor Gericht, das Verfahren wurde jedoch aufgrund seiner Verhandlungsunfähigkeit eingestellt.
Abstract (eng)
From 1940 till 1945, in the Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund children and adolescents were abused for medical experiments, were plagued and finally murdered in the context of the Nazi euthanasia program. The available Master's thesis researched the question: which issues do the newspapers Kurier and Die Presse and the journal profil contain about these indictable offence? To answer this question, the method of the qualitative content analysis by Mayring was used. The theoretical part is the basis for the analysis, it gives a review about the (child) euthanasia in the National Socialism, the exposure of the justice and the community to the offenders and the exposure to the topic and the victims after the war. All in all, 119 articles were analysed. A category scheme which was developed specifically by means of the current state of research served as the principle for the investigation. The evaluation asserted that the child euthanasia in the Heilpädagogischen Klinik Am Spiegelgrund was executed systematically, organised und top secret. Minors with handicaps or diseases, which were unworthy to live in the Nazi ideology, were assassinated by medication of tranquilliser or injections. Dr. Heinrich Gross was one of the physicians in the Kinderfachabteilung. After 1945, he was very successful in career terms, his background, with the support of his party, the SPÖ, too, was swept under the carpet. 55 years after the war, in 2000, Gross was on trial for participation on murder. However, the hearing was scrapped due to his disability to follow the litigation.
Keywords (eng)
Second World WarSpiegelgrund
Keywords (deu)
NationalsozialismusZweiter WeltkriegSpiegelgrund
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1320278
rdau:P60550 (deu)
110 S. : graph. Darst.
Number of pages
111
Study plan
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
[UA]
[066]
[841]
Members (1)
Title (deu)
Die mediale Aufarbeitung der Verbrechen an Unmündigen in der Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund 1940-1945
Parallel title (eng)
The media reappraisal of the crimes committed at persons under age in the Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund 1940-1945
Author
Iris Michael
Abstract (deu)
In der Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund wurden von 1940 bis 1945 im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms Kinder und Jugendliche für medizinische Experimente missbraucht, körperlich und seelisch erniedrigt, gequält und schlussendlich ermordet. In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, was die Zeitungen Kurier und Die Presse und die Zeitschrift profil über diese Verbrechen berichten. Um die Frage beantworten zu können, wurde die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring herangezogen. Als Basis für die Analyse gibt der theoretische Teil einen Überblick über die (Kinder-)euthanasie im Nationalsozialismus, den Umgang der Justiz und der Gesellschaft mit den Täterinnen und Tätern und den Umgang mit dem Themenkomplex und mit den Opfern nach dem Krieg. Insgesamt wurden 119 Artikel analysiert. Ein eigens anhand des Forschungsstandes entwickeltes Kategoriensystem diente als Grundlage für die Untersuchung. In der Auswertung wurde festgestellt, dass die Kindereuthanasie in der Heilpädagogischen Klinik Am Spiegelgrund systematisch, organisiert und unter strengster Geheimhaltung durchgeführt wurde. Minderjährige mit Behinderungen oder Krankheiten, die vor der nationalsozialistischen Ideologie als lebensunwert galten, wurden durch die Verabreichung von Beruhigungsmitteln oder Injektionen ermordet. Dr. Heinrich Gross war einer der Ärzte in der Kinderfachabteilung. Er war nach 1945 beruflich sehr erfolgreich, seine Vergangenheit wurde, auch mit Hilfe seiner Partei, der SPÖ, unter den Teppich gekehrt. Erst im Jahr 2000 stand er wegen Beteiligung am Mord vor Gericht, das Verfahren wurde jedoch aufgrund seiner Verhandlungsunfähigkeit eingestellt.
Abstract (eng)
From 1940 till 1945, in the Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund children and adolescents were abused for medical experiments, were plagued and finally murdered in the context of the Nazi euthanasia program. The available Master's thesis researched the question: which issues do the newspapers Kurier and Die Presse and the journal profil contain about these indictable offence? To answer this question, the method of the qualitative content analysis by Mayring was used. The theoretical part is the basis for the analysis, it gives a review about the (child) euthanasia in the National Socialism, the exposure of the justice and the community to the offenders and the exposure to the topic and the victims after the war. All in all, 119 articles were analysed. A category scheme which was developed specifically by means of the current state of research served as the principle for the investigation. The evaluation asserted that the child euthanasia in the Heilpädagogischen Klinik Am Spiegelgrund was executed systematically, organised und top secret. Minors with handicaps or diseases, which were unworthy to live in the Nazi ideology, were assassinated by medication of tranquilliser or injections. Dr. Heinrich Gross was one of the physicians in the Kinderfachabteilung. After 1945, he was very successful in career terms, his background, with the support of his party, the SPÖ, too, was swept under the carpet. 55 years after the war, in 2000, Gross was on trial for participation on murder. However, the hearing was scrapped due to his disability to follow the litigation.
Keywords (eng)
Second World WarSpiegelgrund
Keywords (deu)
NationalsozialismusZweiter WeltkriegSpiegelgrund
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1320279
Number of pages
111