Abstract (deu)
Diese Masterarbeit, eingereicht an der Universität Wien im Studiengang Gender Studies, hat den Spielfilm "Wüstenblume" als Untersuchungsgegenstand. Der Film lief 2009 in den Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz an. Auch in den U.S.A. war er ab 2011 zu sehen. Auf DVD ist "Wüstenblume" seit 2010 in Österreich erhältlich.
Aus feministisch postkolonialer Sichtweise wird eine Film- und Figurenanalyse zur Darstellung und Repräsentation der Hauptfigur Waris Dirie vollzogen. Dazu lautet die Forschungsfrage wie folgt: "Wie wird Differenz anhand der Entwicklng der Figur Waris im Spielfilm 'Wüstenblume' dargestellt und repräsentiert?". Es wird dabei stark auf den Aspekt von "Otherness" eingegangen.
Die Figur Waris durchlebt eine starke Entwicklung im Laufe des Films. Einzelne Schlüsselszenen, an verschiedenen Stellen des Films situiert, werden detailliert anhand Eders "Uhr der Figur" (2008) analysiert.
Der theoretische Rahmen umfasst hauptsächlich feministische Filmtheorie sowie feministische postkoloniale Theorie.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage ist zu sagen, dass die Entwicklung der Figur Waris im Laufe des Films zeigt, dass Differenz veränderbar ist. Waris Wandel geht mit unterschiedlichen und wechselnden Zuschreibungen von Differenz einher.Während Waris in den Anfangsszenen soziale Inklusion innerhalb einer homogenen Gruppe erfährt, so kann sie in weiteren ausgewählten Schlüsselszenen als "The Other" erkannt werden. Es erfolgt eine binäre Trennung zwischen "Wir" und "die Anderen" auf Basis von Sprache, Kleidung, Herkunft, Kultur, Körper, race sowie Betroffenheit von FGC, welche aus eurozentrischer Sicht zugeteilt wird.
Daraus resultiert unter Anderem die weiterführende Frage, wie die Filmfigur Waris anders dargestellt und repräsentiert werden hätte können, um feministisch postkolonialen Ansprüchen gerecht zu werden, die eurozentrische und koloniale Perspektiven ablehnen.