Gegenstand dieser Arbeit ist die Erzählung im zeitgenössischen Drama und der Versuch bei der Vielfalt an gegenwärtigen Schreibstrategien Parallelen im Umgang mit dramaturgischen und erzählerischen Mitteln zu finden. Es wird die derzeitige Situation junger Theaterautoren, ihr Status im gegenwärtigen Kulturbetrieb und die Präsenz ihrer Stücke auf den deutschsprachigen Bühnen beleuchtet. Anhand der Theatertexte von Roland Schimmelpfennig, Ewald Palmetshofer und Wolfram Lotz wird untersucht, wie Geschichten in zeitgenössischen Theatertexten erzählt werden. Es wird danach gefragt, welche Tendenzen sich im Umgang mit dramaturgischen und erzählerischen Mitteln erkennen lassen und welche Wirkung mit ihrer Verwendung angestrebt wird. Zeitgenössische Theatertexte bewegen sich zwischen Tradition und Avantgarde. Sie nutzen sowohl dramatische als auch antidramatische Elemente und imitieren filmische Verfahrensweisen. Sie spielen mit der Erwartungshaltung des Lesers und arbeiten antiillusionistisch. Die Texte junger Dramatiker versuchen die Grenzen des Theaters zu überwinden und stellen eine Herausforderung für Regie und Rezipient dar. Ihre sprachliche und dramaturgische Gestaltung zielt auf ein intensiveres Rezeptionserleben ab. Angesichts ihres Erzählcharakters erweisen sich moderne Theatertexte oftmals auch als reizvolle und unterhaltsame Lektüre.