Title (deu)
Traum vs. Wirklichkeit - Unzuverlässiges Erzählen und die Welt des Wunderbaren in Eichendorffs Marmorbild
Author
Robert Roth
Advisor
Wynfrid Kriegleder
Assessor
Wynfrid Kriegleder
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gemacht, die unterschiedlichen Realitätskonzeptionen, wie sie in der Romantik literarisch von vielen Autoren in ihren Texten verhandelt wurden, zu untersuchen. Exemplarisch wurde
dafür Joseph von Eichendorffs vielfach rezipierte und noch heute kanonische Novelle Das Marmorbild herangezogen.
Neben der Methode des close readings, die sich bei textimmanenten Zugängen stets anbietet, lag das Augenmerk der wissenschaftlichen Untersuchungen maßgeblich auf Aspekten aus dem Gebiet der Narratologie. Insbesondere die Problematik des unzuverlässigen Erzählens rückte dabei in den
Hauptfokus. Es sollte gezeigt werden, dass im Text, meist durch die Unzuverlässigkeit der Erzählung bedingt, ein ständiger Übergang zwischen Traumwelt und Realität der Novelle stattfindet.
Neben einigen Zusammenfassungen zum aktuellen Forschungsstand der Erzähltheorie wurden in einem Grundlagenkapitel auch die Theorien des Philosophen
Johann Gottlieb Fichte, der mit ihnen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der (Früh)Romantik hatte und Friedrich Schlegels berühmte Definition der romantischen Dichtung als progressive Universalpoesie in den Kreis der Überlegungen einbezogen.
Im darauf folgenden Hauptteil wurden Elemente des Wunderbaren, das Vorkommen von unzuverlässigem Erzählen, der Einfluss von Fichtes Theorie des absoluten Ichs, das sich die Welt selbst setzt und definiert und Anlehnungen an Schlegels Konzept der progressiven Universalpoesie textimmanent im Marmorbild aufgezeigt und genauer analysiert.
Das Ergebnis der Arbeit war, dass unzuverlässiges Erzählen sich besonders dafür eignet, die von Fichte und Schlegel maßgeblich beeinflusste Sichtweise der Romantiker auf die Welt literarisch umzusetzen: Wenn die erzählte Welt unzuverlässig ist und man nicht mehr unterscheiden kann zwischen Traumwelt und fiktiver Realität, dann ist die Aufhebung aller Grenzen durch die geistige Kraft des kreativ-schöpferischen, absoluten Ichs gelungen.
Keywords (deu)
RomantikEichendorffMarmorbildwunderbarTraumFichteUniversalpoesieunzuverlässiges Erzählen
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
75 S.
Number of pages
75
Study plan
Masterstudium Deutsche Philologie
[UA]
[066]
[817]
Association (deu)
Title (deu)
Traum vs. Wirklichkeit - Unzuverlässiges Erzählen und die Welt des Wunderbaren in Eichendorffs Marmorbild
Author
Robert Roth
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gemacht, die unterschiedlichen Realitätskonzeptionen, wie sie in der Romantik literarisch von vielen Autoren in ihren Texten verhandelt wurden, zu untersuchen. Exemplarisch wurde
dafür Joseph von Eichendorffs vielfach rezipierte und noch heute kanonische Novelle Das Marmorbild herangezogen.
Neben der Methode des close readings, die sich bei textimmanenten Zugängen stets anbietet, lag das Augenmerk der wissenschaftlichen Untersuchungen maßgeblich auf Aspekten aus dem Gebiet der Narratologie. Insbesondere die Problematik des unzuverlässigen Erzählens rückte dabei in den
Hauptfokus. Es sollte gezeigt werden, dass im Text, meist durch die Unzuverlässigkeit der Erzählung bedingt, ein ständiger Übergang zwischen Traumwelt und Realität der Novelle stattfindet.
Neben einigen Zusammenfassungen zum aktuellen Forschungsstand der Erzähltheorie wurden in einem Grundlagenkapitel auch die Theorien des Philosophen
Johann Gottlieb Fichte, der mit ihnen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der (Früh)Romantik hatte und Friedrich Schlegels berühmte Definition der romantischen Dichtung als progressive Universalpoesie in den Kreis der Überlegungen einbezogen.
Im darauf folgenden Hauptteil wurden Elemente des Wunderbaren, das Vorkommen von unzuverlässigem Erzählen, der Einfluss von Fichtes Theorie des absoluten Ichs, das sich die Welt selbst setzt und definiert und Anlehnungen an Schlegels Konzept der progressiven Universalpoesie textimmanent im Marmorbild aufgezeigt und genauer analysiert.
Das Ergebnis der Arbeit war, dass unzuverlässiges Erzählen sich besonders dafür eignet, die von Fichte und Schlegel maßgeblich beeinflusste Sichtweise der Romantiker auf die Welt literarisch umzusetzen: Wenn die erzählte Welt unzuverlässig ist und man nicht mehr unterscheiden kann zwischen Traumwelt und fiktiver Realität, dann ist die Aufhebung aller Grenzen durch die geistige Kraft des kreativ-schöpferischen, absoluten Ichs gelungen.
Keywords (deu)
RomantikEichendorffMarmorbildwunderbarTraumFichteUniversalpoesieunzuverlässiges Erzählen
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
75
Association (deu)
License
- Citable links
- Other links
- Managed by
- Details
- Metadata
- Export formats