Abstract (deu)
Die nachfolgende Magisterarbeit fragt nach der Bedeutung der Tageszeitungskrise für den professionell organisierten Journalismus sowie für dessen Beziehung zur Öffentlichkeitsarbeit. Im theoretischen Teil widmet sich die Arbeit zuerst den Entstehungsgründen und den Folgen der konjunkturellen und strukturellen Tageszeitungskrise auf die Branche sowie in einem weiteren Schritt den konkreten Auswirkungen auf die journalistische Inhalteproduktion und die Rolle der Journalisten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Einflussfaktoren auf die mediale Berichterstattung, genauer, mit der Öffentlichkeitsarbeit und dessen Verhältnis zum Journalismus, das mit Hilfe von mehreren Modellen, wie z.B. der Determinationshypothese von Barbara Baerns oder dem Intereffikationsmodell von Günter Bentele et al., beschrieben wird. Ein kurzer Abschnitt, der die Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Journalismus und PR thematisiert, bildet die Überleitung zur empirischen inhaltsana-lytischen Untersuchung der Auswirkungen der Krise auf den Journalismus und dessen Beziehung zur PR. Während die Hypothese von einem, an Medienresonanzquoten messbaren, steigenden Einfluss der PR auf den Journalismus zu Krisenzeiten bestätigt werden konnte - wenn auch nicht für überregional und regional erscheinende Tageszeitungen - hatten die Krisenjahre keine erkennbaren Auswirkungen auf die journalistische Qualität der Berichterstattung. Auch eine zunehmende Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit konnte nicht an den Ergebnissen festgemacht werden.