Abstract (deu)
Repräsentation und Inszenierungsstrategien von geistig Beeinträchtigten im Film „Wie im Himmel“
Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind heutzutage in die Gesellschaft integriert. Doch das war nicht immer so - in den ersten Jahren, als Behinderungen bekannt wurden,
wussten die Menschen nicht damit umzugehen. Im Rahmen dieser Arbeit steht die Darstellung und Inszenierung von Figuren mit geistiger Behinderung im Film im Zentrum.
Es geht darum, herauszuarbeiten, wie Figuren mit geistiger Behinderung inszeniert bzw. dargestellt werden. Im Mittelpunkt der Analyse steht der Film Wie im Himmel.
Medien und Theater bilden unsere Jugend und sind Opinion Leader, die gesellschaftliche Meinungen beeinflussen. Somit ist es von essentieller Bedeutung, welches Bild sie von Menschen mit geistiger Behinderung zeichnen.
Ein wichtiger Bereich der Arbeit ist das Phänomen ‚Krankheit als soziales Konstrukt‘ und die Darstellung von Kunst im Zusammenhang mit Behinderung. Es geht darum zu zeigen,
dass Barrieren für Beeinträchtigte oft von der Gesellschaft vorgegeben werden.
Es zeigt sich immer wieder, dass Theater und Inszenierungen die Stoffe und Geschichten von Filmen aufgreifen und auf ihre Weise weiterverarbeiten. Der Film Wie im Himmel wurde viele Male als Bühnenadaptierung umgesetzt – auch im Theater der Josefstadt in Wien. Diese Inszenierung wurde in ihrem Inhalt und Umfang teilweise der Theaterbühne und den dortigen Möglichkeiten entsprechend angepasst. Anhand des Bühnenmanuskripts wurde die Figur Tore einer Kurzanalyse unterzogen und es zeigte sich, dass auch hier die gängigen stereotypen Muster immer wieder aufgebrochen wurden und die beeinträchtige Figur durchaus auch in positivem Licht zu sehen war.
Der Film zeigt im Verlauf der Handlung immer wieder Klischees und stereotype Darstellungsweisen – bricht aber in Folge darauf diese gängigen vorurteilsbehafteten Bilder und Inszenierungsformen auf und vermittelt damit nicht durch und durch ein stereotypes Bild für den Zuschauer bzw. die Zuschauerin. In der filmwissenschaftlichen Forschung zeigt sich, dass Filme als Opinion Leader Meinungen und Einstellungen beeinflussen können. Damit formen Filme wie Wie im Himmel ganz klar, das Bild, welches von geistig Beeinträchtigten in der Gesellschaft vorherrscht.