You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1320918
Title (deu)
Berufliche Identität und Prekarisierung von Freien JournalistInnen in Österreich.
Verortung. Risiken, Potentiale
Author
Phoebe Hana Maares
Advisor
Markus Beiler
Assessor
Markus Beiler
Abstract (deu)
Die Anforderungen an journalistisches Arbeiten ändern sich verstärkt. Die eierlegende Wollmilchsau wird zum präferierten Arbeitsmodell westlicher Ökonomien (vgl. Kaltenbrunner et al, 2007:93): JournalistInnen sollen nicht nur multi-mediale Kompetenzen aufweisen, bestenfalls akquirieren sie ihre Geschichten selbst und vermarkten diese eigenständig bei interessierten Medien. Problematiken sind dabei potentielle Scheinselbstständigkeit, Prekarisierung und die Vermischung von journalistischer Arbeit und Auftragskommunikation. Hierin besteht die kommunikationswissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz dieser Arbeit, die die finanzielle und schöpferische Situation Freier JournalistInnen in Österreich, ihre berufliche Identität und ihre Einbindung im Redaktionskontext untersucht und damit erste isolierte Erkenntnisse über Freie in Österreich ermöglicht. Hierfür sind 101 Freiberufliche über einen quantitativen Online-Fragebogen befragt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass Freie, insbesondere „echt“ Freie primär im prekär bezahlten Printbereich tätig sind, Fest-Freie bei Sendern des öffentlich-rechtlichen ORF. Die Freien sind im Schnitt jünger, öfter weiblich und sehr viel besser ausgebildet als alle JournalistInnen in Österreich, arbeiten durchschnittlich fünf Stunden weniger journalistisch und verdienen durchschnittlich 1.414 Euro brutto, Vollzeitbeschäftige verdienen 1.703 Euro brutto. Sie müssen sich ihren Lebensunterhalt über Nebentätigkeiten finanzieren – auch in den Bereichen PR und Werbung. Nur Ältere mit Erfahrung und Netzwerken können sich im Freien Journalismus erfolgreich etablieren. Für Junge ist die Freiberuflichkeit oft ein obligatorischer Bestandteil ihrer Lehrjahre, den sie vor einer Festanstellung durchlaufen müssen. Diese Ergebnisse bilden einen wichtigen Ausgangspunkt für alle weiteren Untersuchungen zu Freien JournalistInnen in Österreich.
Abstract (eng)
Demands in journalistic work change remarkably. The journalistic ‘boat-car’ becomes the preferred working-model of western economies (Kaltenbrunner et al, 2007:93), thus journalists should present multi-media and acquisition skills, while self-promoting their stories to interested media companies. Problematic are potential flexploitation, precarious employment and the mixture of journalistic work and public relations. Herein lies the scientific and social relevance of this paper, which analyses the financial and creative situation of freelance journalists in Austria, their job-identity and their embedding in editorial contexts, providing first potential insights into freelance journalists in Austria. For this study 101 freelancers have been questioned by using a quantitative online questionnaire. The results show that freelancers, especially “real” freelancers, primarily work in the precariously paid journalistic field of print media, whilst freelancers with employee-like working conditions work for the public broadcasting network ORF. Freelance journalists are on average younger, mostly female and much better educated than all other journalists in Austria, while working five hours per week less in journalism. Their average income is 1.414 Euro gross, freelancers who work more than 20 hours per week earn 1.703 Euro pre-tax on average. They need to finance their living with additional employment – often in the field of public relation and advertising. Only elder journalists with experience and networks are able to establish themselves successfully in freelance journalism. For the young ones freelancing is a mandatory part of their apprenticeship which they need to accomplish before regular employment. These results provide an important starting point for all future research on freelance journalists in Austria.
Keywords (eng)
Free Journalismworking identityworking conditionsflexploitationAustria
Keywords (deu)
Freier Journalismusberufliche IdentitätArbeitsbedingungenPrekaritätÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1320918
rdau:P60550 (deu)
162 Seiten : Diagramme
Number of pages
170
Study plan
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
[UA]
[066]
[841]
Members (1)
Title (deu)
Berufliche Identität und Prekarisierung von Freien JournalistInnen in Österreich.
Verortung. Risiken, Potentiale
Author
Phoebe Hana Maares
Abstract (deu)
Die Anforderungen an journalistisches Arbeiten ändern sich verstärkt. Die eierlegende Wollmilchsau wird zum präferierten Arbeitsmodell westlicher Ökonomien (vgl. Kaltenbrunner et al, 2007:93): JournalistInnen sollen nicht nur multi-mediale Kompetenzen aufweisen, bestenfalls akquirieren sie ihre Geschichten selbst und vermarkten diese eigenständig bei interessierten Medien. Problematiken sind dabei potentielle Scheinselbstständigkeit, Prekarisierung und die Vermischung von journalistischer Arbeit und Auftragskommunikation. Hierin besteht die kommunikationswissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz dieser Arbeit, die die finanzielle und schöpferische Situation Freier JournalistInnen in Österreich, ihre berufliche Identität und ihre Einbindung im Redaktionskontext untersucht und damit erste isolierte Erkenntnisse über Freie in Österreich ermöglicht. Hierfür sind 101 Freiberufliche über einen quantitativen Online-Fragebogen befragt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass Freie, insbesondere „echt“ Freie primär im prekär bezahlten Printbereich tätig sind, Fest-Freie bei Sendern des öffentlich-rechtlichen ORF. Die Freien sind im Schnitt jünger, öfter weiblich und sehr viel besser ausgebildet als alle JournalistInnen in Österreich, arbeiten durchschnittlich fünf Stunden weniger journalistisch und verdienen durchschnittlich 1.414 Euro brutto, Vollzeitbeschäftige verdienen 1.703 Euro brutto. Sie müssen sich ihren Lebensunterhalt über Nebentätigkeiten finanzieren – auch in den Bereichen PR und Werbung. Nur Ältere mit Erfahrung und Netzwerken können sich im Freien Journalismus erfolgreich etablieren. Für Junge ist die Freiberuflichkeit oft ein obligatorischer Bestandteil ihrer Lehrjahre, den sie vor einer Festanstellung durchlaufen müssen. Diese Ergebnisse bilden einen wichtigen Ausgangspunkt für alle weiteren Untersuchungen zu Freien JournalistInnen in Österreich.
Abstract (eng)
Demands in journalistic work change remarkably. The journalistic ‘boat-car’ becomes the preferred working-model of western economies (Kaltenbrunner et al, 2007:93), thus journalists should present multi-media and acquisition skills, while self-promoting their stories to interested media companies. Problematic are potential flexploitation, precarious employment and the mixture of journalistic work and public relations. Herein lies the scientific and social relevance of this paper, which analyses the financial and creative situation of freelance journalists in Austria, their job-identity and their embedding in editorial contexts, providing first potential insights into freelance journalists in Austria. For this study 101 freelancers have been questioned by using a quantitative online questionnaire. The results show that freelancers, especially “real” freelancers, primarily work in the precariously paid journalistic field of print media, whilst freelancers with employee-like working conditions work for the public broadcasting network ORF. Freelance journalists are on average younger, mostly female and much better educated than all other journalists in Austria, while working five hours per week less in journalism. Their average income is 1.414 Euro gross, freelancers who work more than 20 hours per week earn 1.703 Euro pre-tax on average. They need to finance their living with additional employment – often in the field of public relation and advertising. Only elder journalists with experience and networks are able to establish themselves successfully in freelance journalism. For the young ones freelancing is a mandatory part of their apprenticeship which they need to accomplish before regular employment. These results provide an important starting point for all future research on freelance journalists in Austria.
Keywords (eng)
Free Journalismworking identityworking conditionsflexploitationAustria
Keywords (deu)
Freier Journalismusberufliche IdentitätArbeitsbedingungenPrekaritätÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1320919
Number of pages
170