Abstract (deu)
Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Filmfestivals für die Etablierung einer europäischen Identität. Besonders in Zeiten der Krisen, wie wir sie derzeit erleben, nehmen audiovisuelle Medien eine wichtige Rolle ein und so ist auch der europäische Film als meinungsbildendes Medium von zentraler Bedeutung für das Selbstverständnis der Europäischen Union. Die forschungsleitende Fragestellung dieser Arbeit bezieht sich auf die Darstellung Europas und seiner BewohnerInnen in den Wettbewerbsfilmen der größten europäischen Filmfestivals. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung basiert auf den Theorien über Identität mit einem Schwerpunkt auf Europäischer Identität, sowie auf den allgemeinen Eigenschaften des europäischen Films und der europäischen Filmpolitik. Des Weiteren liegt ein Augenmerk auf dem Phänomen Filmfestival und den Besonderheiten dieses noch jungen Forschungsfeldes. Den methodischen Teil der Arbeit bildet eine inhaltsanalytische Auseinandersetzung mit den europäischen Wettbewerbsfilmen der letzten fünf Jahre, die auf den größten, ältesten und weltweit wichtigsten Filmfestivals in Cannes, Berlin und Venedig präsentiert wurden. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse, welche auf die Verortung von europäischer Identität und die Vermittlung von Europabildern fokussiert ist, werden Tendenzen und Trends in den Darstellungsweisen des Europas der Gegenwart aufgezeigt. Ein zentrales Ergebnis dieser Magisterarbeit ist die unausgewogene Repräsentierung der kulturellen Vielfalt Europas innerhalb der untersuchten Filme sowie die klare Vorreiterrolle bestimmter Nationen, welche nicht nur den Inhalt, sondern auch den Produktionsprozess von Filmen in Europa klar dominieren. Außerdem geht aus der Arbeit hervor, dass im Hinblick auf die dargestellten Europäerinnen im Film auch die Thematik Gender von großer Bedeutung ist und unbedingt in die europäische Identitäts-Debatte mit einfließen sollte.