Abstract (deu)
Franchising befindet sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts im Aufschwung und erlangte über die Jahre hinweg weltweite Popularität. Infolgedessen ist es wichtig eine solide, rechtliche Grundlage als Ausgangspunkt für jede Franchisebeziehung zu haben. Der Zweck dieser Masterarbeit ist es daher, Licht auf die Wichtigkeit der Vertragsgestaltung in Verbindung mit den erforderlichen Vertragsklauseln sowie der Zuweisung von Property Rights zu werfen. Um statistische Beweise zu erbringen, wird eine Datenbank von 208 Franchiseverträgen des österreichischen Franchisemarkts genutzt. Im Vorfeld werden grundlegende Informationen und Gegebenheiten über Franchising und ihrer momentanen Situation in Österreich dargelegt. Als theoretische Basis für die nachfolgende empirische Untersuchung werden die Property Rights Theorie, die Transaktionskostentheorie sowie die Prinzipal Agent Theorie, die ihren Ursprung in der Neuen Institutionenökonomik finden, herangezogen. Daraufhin werden Hypothesen aufgestellt, um wissenschaftlichen Erkenntnissen früherer Studien an einer Auswahl österreichischer Franchiseverträge zu überprüfen.
Aufgrund der Tatsache, dass es beinahe nie möglich ist, alle Eventualitäten zu berücksichtigen, sind Franchiseverträge in den seltensten Fällen vollständig. Um jedoch sicherzustellen, dass beide beteiligten Parteien motiviert sind, sich systemkonform zu verhalten, werden Anreize in Form von Verfügungs- und Handlungsrechten geboten. Aus diesem Grund wird eine empirische Analyse zur Untersuchung von residualen Einkommensrechten, Eigentumssurrogaten, Entscheidungsrechten und weiteren wichtigen Bestandteilen mit den verfügbaren Franchiseverträgen durchgeführt. Unter Berücksichtigung von Transaktionskosten und möglichem opportunistischen Verhalten, trägt diese Analyse durch Betonung der Komplexität bei der Verteilung von Handlungs- und Verfügungsrechten zur Wichtigkeit von Vertragsdesign in Franchisebeziehungen bei.
Die Ergebnisse der empirischen Analyse zeigen, dass der Verteilung von Property Rights weit komplexere Ansätze zu Grunde liegen als die bloße Untersuchung von Franchiseverträgen, z.B. zusätzliche Informationen zu Franchisegeber und -nehmer sowie dem Franchisebetrieb. Aus diesem Grund lassen die Vertragsgestaltung und die vertraglich festgelegten Vertragsklauseln in Franchiseverträgen einen großen Spielraum für die weitere wissenschaftliche Forschung.