Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit optionalen und notwendigen Innovationsprozes-sen in Sportorganisationen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und empirischer Interviews mit Führungskräften in Sportvereinen- und verbänden. Im theoretischen Teil wird die derzeitige Situation des organisierten Sports auf der Grundlage historischer Entwicklungen erläutert und dargestellt, um anschließend auf die Unterschiede zwischen organisiertem Sport und erwerbswirtschaftlichen Unternehmen einzugehen und die aktuellen Trends und Tendenzen beim organisierten Sport als Dienstleistung aufzu-zeigen. Besonders Aspekte des Wertewandels in der Gesellschaft und einer immer schnelllebigeren Zeit werden genauer betrachtet. Als Basis für die empirische Untersu-chung werden im Anschluss verschiedene Modelle im Innovationsmanagement be-schrieben, wobei im Speziellen auf die drei ausschlaggebenden Phasen der Ideengene-rierung, der Ideenakzeptierung und der Ideenrealisierung genauer eingegangen wird. In weiterer Folge werden die Denk- und Werthaltungen einer offenen Innovationskultur erklärt, um dann eine Brücke zu den erforderlichen Bedingungen von einer klassischen Organisationskultur hin zu einer Innovationskultur im organisierten Sport zu schaffen. Hierfür werden die drei Ebenen der Organisationskultur nach Schnyder, welche sich in der Prozess-Ebene, der Instrumental-Ebene und der Kultur-Ebene darstellen, erläutert, welche sich wiederum in unterschiedlichen Teilkomponenten differenzieren. Diese Teil-komponenten werden einer näheren Betrachtung unterzogen, um demzufolge auf inno-vationsförderliche oder innovationshinderliche Werte, Strukturen und Handlungen schließen zu können. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Barrieren im Innova-tionsprozess und das Promotorenmodell von Witte Bezug genommen.
Der empirische Teil der Arbeit untergliedert sich in die Vorstellung der Interviewpartne-rinnen, die Erklärung der Methoden und die Erläuterung der einzelnen Kategorien und Unterkategorien, die aus den Antworten der Interviewpartnerinnen extrahiert wurden. Darauf aufbauend werden alle Kategorien einzeln vorgestellt und inhaltlich mit den Zita-ten der Interviewten hinterlegt, um auf diese Weise die Authentizität der jeweiligen Schlussfolgerungen zu veranschaulichen. Neben der allgemeinen Bedeutung der Inno-vation im organisierten Sport werden die subjektiven Voraussetzungen der Führungs-kräfte, die sozialen Aspekte der Organisation, die Innovationsbildung, die Innovations-implementierung und die Arten des Widerstandes angesprochen. Wichtigste Ergebnisse der empirischen Untersuchung sind die Feststellung einer grundsätzlichen Innovati-onsbereitschaft bei Führungskräften im organisierten Sport sowie deren Zustimmung zur Notwendigkeit von Innovationen. Weiters kommt die Bedeutung der MitarbeiterInnen in den Gesprächen zum Tragen, die eng mit der Priorität richtiger Kommunikationsformen und Feedbackschleifen in einer Organisation verbunden ist. Auch die Notwendigkeit von Gestaltungs- und Handlungsspielraum in der Verschiedenheit der Organisationsstruktu-ren wird dargelegt. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und dem Ausblick auf weitere mögliche Forschungsfragen in diesem Zusammenhang.