Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema der derzeit stark boomenden Video-on-Demand-Plattformen und analysiert die Konkurrenzsituation mit dem klassischen Fernsehen aus der Sicht der Rezipienten. Die Fragestellungen beschäftigen sich mit den Gründen für ein Video-on-Demand-Abonnement, wie sich der Konsum gestaltet – jeweils bei On-Demand und klassischem Fernsehen, ob weitere Interaktivität gewünscht ist, sowie mit den demografischen Eigenheiten der jeweiligen Kunden. Der Theorieteil behandelt das Thema der Interaktivität, Massenmedien, ihre Funktionen sowie Praktiken, das Konzept des aktiven Publikums, den Uses-and-Gratifications-Ansatz, die Themen der Knowledge Gap und des Digital Divide und das Konzept der Medienkonvergenz. Weiters werden Studien darüber, wieso Personen das Konzept des On-Demand-Fernsehens attraktiv finden, wie die Zielgruppe aussieht, wie es um die Aufmerksamkeit beim Fernsehen generell bestellt ist, welche Gratifikationen sich die Zuseher erhoffen, das Phänomen Binge Watching und die größten Bedrohungen für das klassische Fernsehen vorgestellt.
Eine Online-Befragung brachte interessante Ergebnisse: Besonders schätzen On-Demand-Kunden die zeitliche Flexibilität, umgekehrt schrecken die zusätzlichen Kosten die anderen ab. Während beim klassischen Fernsehen eskapistische und affektive Motive bedient werden, suchen die Zuseher bei Video-on-Demand soziale, affektive und eskapistische Bedürfnisbefriedigung. Das „neue Fernsehen“ bringt nicht nur neue Praktiken mit sich, etwa das Binge Watching, dessen Zuseher widmen sich den Inhalten auch mit höherer Aufmerksamkeit. Während via Video-on-Demand vor allem noch unbekannte Inhalte angesehen werden, wird beim klassischen Fernsehen zur Hälfte gezielt, zur anderen Hälfte ungezielt vorgegangen. Beim On-Demand-Fernsehen ist mehr Interaktivität gewünscht. Der klassische On-Demand-Nutzer ist zwischen 18 und 35 Jahre alt, hat zumindest die Matura und ist mehr als 3 Stunden täglich online.