Abstract (deu)
Ziel der vorliegenden Magisterarbeit ist es zu erforschen, wie die Gesundheitsberichterstattung am Beispiel Angelina Jolie und ihrer medizinischen Entscheidung erfolgte und welche Informationen hinsichtlich Aufklärung, Vorsorge- und Präventionsmöglichkeiten vermittelt wurden. Ebenso gilt es zu untersuchen, welchen Einfluss Gesundheitsjournalismus sowie berühmte Persönlichkeiten wie Angelina Jolie auf RezipientInnen haben. Dabei wird zunächst allgemein auf das Thema Gesundheit und Krebs eingegangen, bevor das Feld der Gesundheitskommunikation diskutiert wird. In diesem Zusammenhang werden auch kommunikationswissenschaftliche Theorien und Ansätze behandelt. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit aktuellen Befunden zum Verhalten von Menschen in Gesundheitsfragen sowie der Wirkung von Massenmedien. Darauf aufbauend wird die empirische Untersuchung entwickelt, bei der das am Anfang beschriebene Forschungsinteresse mit Hilfe einer Inhaltsanalyse sowie Leitfadeninterviews untersucht wird. Für die Inhaltsanalyse wurden Fernseh-, Print- sowie Onlinebeiträge einbezogen. In den Leitfadeninterviews wurden nur Frauen befragt, da diese öfter an Brustkrebs erkranken als Männer.
Dabei konnte gezeigt werden, dass ausführlich über Angelina Jolie und ihre medizinische Entscheidung berichtet wurde. In diesem Zusammenhang wurden Jolies Beweggründe für die Brustamputation ausführlich behandelt. Über den Gendefekt hingegen, von dem die Schauspielerin betroffen ist, wurde nicht genügend aufgeklärt. Über die Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen bei Vorliegen eines Gendefekts wurde hingegen in über einem Drittel der untersuchten Beiträge berichtet. Der Kostenaspekt kann hier besonders hervorgehoben werden, da dieser verhältnismäßig oft in der Berichterstattung vorkam. Ebenso wurde die Brustamputation in vielen Beiträgen diskutiert. Psychologische Aspekte hingehen sowie Verweise auf Beratungsstellen, wurden seltener thematisiert. Zur Wirkung des Gesundheitsjournalismus konnte gezeigt werden, dass die befragten Frauen Medien als Informationsquelle nutzen um sich über Gesundheit zu informieren. Im Fokus des Interesses stehen Themen rund um Ernährung und Sport. Das Internet als Medium wurde in Bezug auf die Glaubwürdigkeit kritischer bewertet als Print oder Fernsehen. Zur Wirkung von Prominenten wurde festgestellt, dass sich die befragten Frauen zwar mit Angelina Jolie identifizieren konnten, jedoch hatte diese keinen Einfluss auf deren Verhalten oder Einstellungen in Bezug auf Gesundheitsfragen. Daraus resultiert, dass in dieser Magisterarbeit kein „Angelina Jolie Effekt“, über den so oft in den Medien berichtet wurde, festgestellt werden konnte.