Abstract (deu)
Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselmetabolite von Schimmelpilzen. Auf Grund des ubiquitären Vorkommens von Schimmelpilzen, sind auch Mykotoxine weltweit zu finden. Allerdings unterscheiden sich die Arten und die Konzentrationen an Mykotoxinen ja nach klimatischen Bedingungen (Temperatur, Wasseraktivität) sowie räumlichen Bedingungen (Bodenzusammensetzung, pH-Wert des Bodens) stark. Durch Kontamination von Lebens- und Futtermitteln, sowie auch von Baustoffen und Textilien, stellen Schimmelpilze und dementsprechend auch ihr Mykotoxine eine Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen und Tieren dar.
Die Giftwirkung eines Mykotoxins hängt neben der Konzentration und der Art der Einnahme auch von dem Toxin spezifischen Eigenschaften wie der Struktur ab. Das Mykotoxin Altertoxin II verfügt über eine Epoxid-Gruppe, von der vermutet wird, dass sie maßgeblich für die genotoxischen und zytotoxischen Eigenschaften verantwortlich ist. Es ist bereits bekannt, dass ATX-II zu den DNA-Strangbrüchen in der Zelle führen kann, der genaue Mechanismus dafür ist allerdings noch nicht aufgeklärt. Vorstellbar wäre die Bildung von DNA-Addukten, wie sie bereits von Aflatoxin B1, welches ebenfalls über eine Epoxid-Gruppe verfügt, bekannt sind.
Da ATX-II nicht kommerziell erhältlich ist, musste es zuerst aus einem Mykotoxinextrakt isoliert werden. Dies gelang mit einer von Schwarz (2012) entwickelten Methode, mit der 13 mg ATX-II einer Reinheit von mindestens 93% erhalten wurden. Insgesamt konnten 21 mg ATX-II isoliert werden.
Dieses wurde genutzt um das Ausmaß an oxidativen Stress in Zellen durch ATX-II mit Hilfe des tGSH-Assays nach Tietze (1969) untersucht. Hierbei sollte festgestellt werden, ob ATX-II die Konzentration an GSH, welches reaktive Sauerstoffspezies in der Zelle abfängt, verringert/ erhöht/ unberührt lässt. Durch die Untersuchung des GSSG-Gehalts der Probe konnte außerdem ein weiterer Hinweis auf den Redox-Status in der Zelle erhalten werden. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich, dass die Glutathionkonzentration bei einer Exposition der Zellen für 1 h unverändert bis leicht verringert (bei einer ATX-II Konzentration von 5 µM) wird. Werden die Zellen für 3 h mit ATX-II inkubiert, steigen die Glutathionkonzentrationen bei den höchsten Konzentration (1 µM und 5 µM) leicht an. Nach 24 h Inkubationszeit ist die Glutathionkonzentration stark erhöht (1 µM und 5 µM ATX-II).
Ein weiteres Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob ATX-II ähnlich wie Aflatoxin B1 in der Lage ist DNA-Addukte zu bilden und auf diesen Weg Zellen zu schädigen. Es konnten keine Addukte mit den DNA-Basen Adenin und Guanin gefunden, allerdings auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.