You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1321919
Title (eng)
The challenges of Bosnian-Herzegovinian Statehood in Post-Dayton Constitutional Order
Parallel title (deu)
Die Herausforderungen der bosnisch-herzegowinischer Staatlichkeit in Post-Daytoner Verfassungsordnung
Author
Bogdan Zivaljevic
Adviser
Johann Wimmer
Assessor
Johann Wimmer
Assessor
Ingfrid Schütz-Müller
Abstract (deu)
Diese Forschung ist ein Versuch, das dargestellte Konzept der „imposed statehood“ am Beispiel Bosnien-Herzegowinas wissenschaftlich zu belegen. Sie kann dem Gebiet „Post-Conflict State Building“ zugeordnet werden. Um die Einzigartigkeit des bosnisch-herzegowinischen Systems verstehen zu können, wird die ethnische Spaltung anhand einer chronologischen Darstellung der Kriegszeit erklärt. Im Krieg entstandene Pfaddependenzen hindern einen möglichen Fortschritt des Landes. Im Grunde genommen ist die Daytoner Verfassung von der US-amerikanischen Shuttle Diplomacy diktiert und entspricht keiner ethnischen Vorstellung von Staatlichkeit. Jeder Versuch Staatenbildung voranzutreiben, ist von außen entweder ermutigt oder diktiert. Dementsprechend war die theoretische Grundlage für diese Forschung im Historischen Institutionalismus zu lokalisieren. In Bezug auf die Staatenbildung fokussiert sich diese Arbeit empirisch auf drei Fallstudien: die Verteidigungs-, Justiz- und Wirtschaftsreform. Dort erkennt man bestimmte Merkmale, die die westlichen Werte der modernen Staatlichkeit widersprechen. In jeder Staatenbildungsreform ist das ethnische Prinzip am tiefsten verankert. Es herrscht ethnische Parität, die gleichzeitig unbegrenzte Superiorität einem bürgerlichen Prinzip gegenüber steht. Es ist auch bemerkenswert, dass jede Staatenbildungsreform von außen gesteuert war, da sich die lokalen Politiker über deren Inhalt nicht einigen konnten. Anhand dieser Reformen wird auch das Konzept der imposed statehood bewiesen. Der Staat hat keinen inneren Konsens was die Vertiefung der Integration hindert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass einige, seitens der Internationalen Gemeinschaft, aufgezwungenen Lösungen sich als zielführend und sinnvoll ergeben haben. Bosnien-Herzegowina ist dadurch ein Paradox der Internationalen Gemeinschaft, das einerseits angeblich die bürgerlichen Werte ausübt und auf der anderen Seite im weiteren Laufe seines Staatenbildungsprozesses die ethnische Superiorität weiter vorantreibt und verankert.
Abstract (eng)
This research represents an attempt to scientifically prove the presented the concept of imposed statehood through the example of Bosnia and Herzegovina. It belongs to the field post-conflict state-building. In order to understand the particularity of the Bosnian-Herzegovinian system, the ethnic division is explained with the help of chronological presentation of the war period. Path dependencies which stem from the war hinder an advancement of the country. In fact, the Dayton Constitution was dictated by US shuttle diplomacy and corresponds to no ethnic vision of statehood. Any attempt to progress on state-building is either encouraged or dictated from abroad. It is for this reason that historical institutionalism emerged as an appropriate theoretical background. Regarding state-building, this research focuses empirically on three case studies: the defense, judiciary and economic reform. On the example of these reforms there are certain characteristics which contradict Western values of modern statehood. In every reform the ethnic principle is deeply anchored. Ethnic parity is the leading principle enjoying full superiority over civic principle. It must be noted that every state-building reform was steered from abroad as local politicians failed to find a compromise about respective contents. Thanks to these reforms, the concept of imposed statehood is proven. There is no inner consensus and this hinders the deepening of the integration. However, it must be noted that some, from the International Community enforced, reforms proved to be meaningful and productive. Bosnia and Herzegovina is therefore a paradox of the International Community, which on the one hand enshrines civic values and, on the other, in the course of its state-building process, further encourages and implements the ethnic superiority.
Keywords (eng)
path dependenciesBosnia and Herzegovinastate-buildingstatehoodimposed statehood
Keywords (deu)
PfaddependenzenBosnien-HerzegowinaStaatenbildungStaatlichkeitaufgezwungene Staatlichkeit
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1321919
rdau:P60550 (deu)
218 Seiten : Diagramme, Karten
Number of pages
228
Members (1)
Title (eng)
The challenges of Bosnian-Herzegovinian Statehood in Post-Dayton Constitutional Order
Parallel title (deu)
Die Herausforderungen der bosnisch-herzegowinischer Staatlichkeit in Post-Daytoner Verfassungsordnung
Author
Bogdan Zivaljevic
Abstract (deu)
Diese Forschung ist ein Versuch, das dargestellte Konzept der „imposed statehood“ am Beispiel Bosnien-Herzegowinas wissenschaftlich zu belegen. Sie kann dem Gebiet „Post-Conflict State Building“ zugeordnet werden. Um die Einzigartigkeit des bosnisch-herzegowinischen Systems verstehen zu können, wird die ethnische Spaltung anhand einer chronologischen Darstellung der Kriegszeit erklärt. Im Krieg entstandene Pfaddependenzen hindern einen möglichen Fortschritt des Landes. Im Grunde genommen ist die Daytoner Verfassung von der US-amerikanischen Shuttle Diplomacy diktiert und entspricht keiner ethnischen Vorstellung von Staatlichkeit. Jeder Versuch Staatenbildung voranzutreiben, ist von außen entweder ermutigt oder diktiert. Dementsprechend war die theoretische Grundlage für diese Forschung im Historischen Institutionalismus zu lokalisieren. In Bezug auf die Staatenbildung fokussiert sich diese Arbeit empirisch auf drei Fallstudien: die Verteidigungs-, Justiz- und Wirtschaftsreform. Dort erkennt man bestimmte Merkmale, die die westlichen Werte der modernen Staatlichkeit widersprechen. In jeder Staatenbildungsreform ist das ethnische Prinzip am tiefsten verankert. Es herrscht ethnische Parität, die gleichzeitig unbegrenzte Superiorität einem bürgerlichen Prinzip gegenüber steht. Es ist auch bemerkenswert, dass jede Staatenbildungsreform von außen gesteuert war, da sich die lokalen Politiker über deren Inhalt nicht einigen konnten. Anhand dieser Reformen wird auch das Konzept der imposed statehood bewiesen. Der Staat hat keinen inneren Konsens was die Vertiefung der Integration hindert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass einige, seitens der Internationalen Gemeinschaft, aufgezwungenen Lösungen sich als zielführend und sinnvoll ergeben haben. Bosnien-Herzegowina ist dadurch ein Paradox der Internationalen Gemeinschaft, das einerseits angeblich die bürgerlichen Werte ausübt und auf der anderen Seite im weiteren Laufe seines Staatenbildungsprozesses die ethnische Superiorität weiter vorantreibt und verankert.
Abstract (eng)
This research represents an attempt to scientifically prove the presented the concept of imposed statehood through the example of Bosnia and Herzegovina. It belongs to the field post-conflict state-building. In order to understand the particularity of the Bosnian-Herzegovinian system, the ethnic division is explained with the help of chronological presentation of the war period. Path dependencies which stem from the war hinder an advancement of the country. In fact, the Dayton Constitution was dictated by US shuttle diplomacy and corresponds to no ethnic vision of statehood. Any attempt to progress on state-building is either encouraged or dictated from abroad. It is for this reason that historical institutionalism emerged as an appropriate theoretical background. Regarding state-building, this research focuses empirically on three case studies: the defense, judiciary and economic reform. On the example of these reforms there are certain characteristics which contradict Western values of modern statehood. In every reform the ethnic principle is deeply anchored. Ethnic parity is the leading principle enjoying full superiority over civic principle. It must be noted that every state-building reform was steered from abroad as local politicians failed to find a compromise about respective contents. Thanks to these reforms, the concept of imposed statehood is proven. There is no inner consensus and this hinders the deepening of the integration. However, it must be noted that some, from the International Community enforced, reforms proved to be meaningful and productive. Bosnia and Herzegovina is therefore a paradox of the International Community, which on the one hand enshrines civic values and, on the other, in the course of its state-building process, further encourages and implements the ethnic superiority.
Keywords (eng)
path dependenciesBosnia and Herzegovinastate-buildingstatehoodimposed statehood
Keywords (deu)
PfaddependenzenBosnien-HerzegowinaStaatenbildungStaatlichkeitaufgezwungene Staatlichkeit
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1321920
Number of pages
228