Abstract (deu)
In der Dissertation wird die Rezeption Catulls in der neuesten lateinischen Literatur, von 1897 bis 2010, untersucht. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Rezeption Catulls, insbesondere im 20. Jahrhundert, zu verschaffen, wie auch entsprechende Texte vorzuführen, zu analysieren und zu interpretieren.
Der Schwerpunkt des ersten Kapitels, in dem ein Überblick über die Rezeption dieses Autors seit der Wiederentdeckung seiner Handschrift um 1300 skizziert wird, liegt auf der Charakterisierung der neuesten Epoche, von 1897 bis 2010. In diesem Zeitraum lassen sich zwei Hauptströmungen der Catull-Rezeption beobachten: Die lateinische Versnovelle über Catull, eingeführt vom Italiener Giovanni Pascoli, und kürzere Gedichte im „catullischen Stil“, welche viele gemeinsame Merkmale mit der catullischen Dichtung der Renaissance aufweisen
Der nächste Teil wird der zweiten Strömung gewidmet. Es werden gewählte, nach Motiven geordnete Texte zweier repräsentativen Autoren, Anna Elissa Radke und Gerardus Alesius aufgeführt und übersetzt. Mithilfe eines Zeilenkommentars wird eine genaue, sprachliche, motivgeschichtliche Vergleichsanalyse und Interpretation der Texte durchgeführt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt damit in sprachlichen und inhaltlichen Erläuterungen, nicht jedoch in einer genauen Analyse der angewendeten Versmaße.