Abstract (deu)
Hintergrund. Immer häufiger wird die psychische Gesundheit im Arbeitskontext zur wichtigen Thematik. In dieser Studie wurden die beiden in Österreich vertretenen Behandlungsarten klinisch-psychologische Behandlung und Psychotherapie darauf hin untersucht, wie gut sie Personen, die aufgrund von psychischen Störungen Probleme im beruflichen Bereich haben, behandeln können. Es sollte geprüft werden, wie sich die Behandlungen für Personen mit unterschiedlichen soziodemographischen und belastungsbezogenen Voraussetzungen auswirken und ob sich die Leistung und Beschäftigungssituation durch die Behandlung verändert. Besonders wichtig war der Vergleich der beiden Behandlungsarten, da die klinisch-psychologische Behandlung in dieser Form bisher noch nicht evaluiert worden ist.
Methodik. Die Stichprobe setzte sich aus 165 Personen mit verschiedenen psychischen Problemen (vor allem mit Diagnosen aus F3/F4 oder Burnout) zusammen. Vor und nach der Behandlung sollten die Personen je eine Fragebogenbatterie ausfüllen (t1+t2: Krankeitsspezifischer Status, Beck Depressions-Inventar Revision, Brief Symptom Inventory; t2: Helping Alliance Questionnaire). Die BehandlerInnen sollten zu Beginn und Ende einen Online-Fragebogen ausfüllen (t1+t2: Krankheitsspezifischer Status, Global Assesment of Functioning Scale).
Ergebnisse. Sowohl die klinisch-psychologische Behandlung als auch die Psychotherapie waren erfolgreich dabei, Personen mit unterschiedlichen soziodemographischen Voraussetzungen zu behandeln. Die Leistungsfähigkeit im Beruf konnte mit beiden Behandlungsarten gleich effektiv gesteigert werden, in der Erhöhung der Leistung im Alltag und der Berufstätigkeitsquote war die Psychotherapie unter Umständen erfolgreicher. Es gab keine Unterschiede zwischen den KlientInnen der beiden Behandlungsarten in der Zufriedenheit mit dem Erfolg der Behandlung oder der Beziehung zum/r BehandlerIn. Beide Behandlungsarten konnten Personen mit unterschiedlicher Anzahl an Komorbiditäten erfolgreich behandeln. In der sehr hohen Wirksamkeit der Behandlung für alle KlientInnen oder für die KlientInnen aufgeteilt nach Störungsbereichen gab es keinen Unterschied zwischen der klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen Behandlung.
Fazit. Beide Behandlungsarten sind zur Behandlung von psychischen Störungen im Kontext von Arbeitsbelastung geeignet.