Abstract (deu)
Die Meinungsfreiheit ist in demokratischen Staaten als Grundrecht verankert. Damit diese Freiheit nicht missbraucht wird, gibt es im Zusammenhang mit Hassreden, Verhetzung und diskriminierenden oder beleidigenden Reden in aller Regel nationale gesetzliche Einschränkungen. Die vorliegende Arbeit untersucht das Spannungsverhältnis zwischen der Meinungs- und Pressefreiheit auf der einen Seite und Hassreden auf der anderen Seite anhand einer Betrachtung der Berichterstattung über die Volksgruppe der Roma in ausgewählten Printmedien aus Österreich, Deutschland und Großbritannien. Die durchgeführte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die negative Darstellung von Roma und die Perpetuierung von Stereotypen gegen diese Volksgruppe in Printmedien sich vor allem darin zeigt, in welchem Zusammenhang – häufig einseitig – Angehörige der Volksgruppe ausdrücklich als solche bezeichnet werden und welche Bezeichnung für die Volksgruppe gebraucht wird. Ferner zeigt sich eine Tendenz in der Berichterstattung insofern, als Artikel, die Roma als Hauptthema zum Inhalt haben, vermehrt über gesellschaftlich negativ behaftete Themen berichten, auch wenn dabei keine ausdrücklich abwertende Bezeichnung der Volksgruppe der Roma oder eine ausdrückliche Nennung der Volksgruppe bereits im Titel erfolgt.