Abstract (deu)
Gaps oder CCIDs sind durch Tumorzellsphäroide verursachte Löcher im Endothelzellrasen eines 3D-Kokultivierungssystems, das als CCID-Assay bezeichnet wird. Diese Assays dienen der in-vitro Testung einiger Metastasierungsschritte. Da die Tumorstreuung bei Krebserkrankungen häufig letale Folgen mit sich bringt, stehen damit assoziierte Geschehnisse im Zentrum der onkologischen Forschung. Ein methanolisches Pflanzenextrakt aus Scrophularia lucida L. (Scrophulariaceae) zeigte bei Testungen in CCID-Assays eine inhibierende Wirkung auf die Gap-Formation. Eine Fraktion die überwiegend Hispidulin enthielt konnte als jene mit der besten Wirkung ermittelt werden, weshalb strukturell ähnliche Flavonoide in CCID-Assays untersucht werden sollten.
Daher wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit verschiedene Flavonoide mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften in drei Versuchsvarianten getestet: SW620-Sphäroide auf einem BEC-Monolayer, SW620-Sphäroide auf LEC und MCF7-Sphäroide mit LEC. Untersucht wurden Flavonoide mit differierendem Hydroxylierungsmuster, die in 2 Gruppen unterteilt werden konnten: Einerseits Flavonoide mit Hydroxylierungen in den Positionen 3´und 4´ und andererseits solche ohne Hydroxylgruppen in Ring B.
Bei Luteolin mit Hydroxylierung in den Positionen 3´ und 4´ war die stärkste Wirkung festzustellen, wohingegen Quercetin, dessen chemische Struktur sich von Luteolin nur durch die Hydroxylgruppe in Position 3 unterschied, eine Vergrößerung der Gaps im CCID-Assay bewirkte.
Insgesamt konnte gezeigt werden, dass insbesondere Flavonoide mit hoher Lipophilie und geringem Hydroxylierungsgrad eine bessere Wirkung aufwiesen. Dazu gehörten Baicalein, Galangin, Chrysin und Pinocembrin. Weitere Testungen an Flavonoiden mit stärker lipophilen Eigenschaften wären daher interessant, um diese Hypothese zu bestätigen.