Abstract (deu)
Unter Ostrazismus versteht man das Ignorieren oder Ausschließen von einzelnen Personen oder Gruppen durch einzelne Personen oder Gruppen (Williams, 2007). Findet Ostrazismus über einen längeren Zeitraum hinweg statt, kann dies schwerwiegende Folgen für die betroffene Person (oder Gruppe) haben (Williams & Nida, 2011). Aus diesem Grund ist es notwendig, das Phänomen Ostrazismus und vor allem seine Auswirkungen noch besser zu erforschen. Daher beschäftigt sich die vorliegende Masterarbeit mit den psychischen, behavioralen und neuronalen Auswirkungen von Ostrazismus.
Die Stichprobe der zugrunde liegenden Untersuchung bestand aus 16 Psychologiestudenten und –studentinnen im Alter von 18 bis 35 Jahren. Zur experimentellen Manipulation von Ostrazismus wurde Cyberball (Williams, Cheung & Choi, 2000) verwendet. Um die psychischen Auswirkungen von Ostrazismus zu erfassen, bearbeiteten die Versuchspersonen nach Cyberball einen Manipulation Check (Williams, 2009), die Positive and Negative Affect Schedule (Krohne, Egloff, Kohlmann & Tausch, 1996) sowie die Need-Threat Scale (Williams & Van Beest, 2006). Die behavioralen Auswirkungen wurden anhand des Spielverhaltens der Versuchspersonen analysiert. Um Einblick in die neuronalen Auswirkungen von Ostrazismus zu gewinnen, wurden, während die Versuchspersonen Cyberball spielten, mittels Elektroenzephalogramm ereigniskorrelierte Potentiale (P3b und N2) aufgezeichnet.
Die Ergebnisse der Untersuchung stimmen zum Teil mit bisherigen Untersuchungsergebnissen überein, zum Teil wurden aber auch gegensätzliche und ganz neue Ergebnisse gefunden. Mögliche Erklärungen für die gefundenen Ergebnisse werden diskutiert.