Abstract (deu)
Vergleich der Diskriminanzfähigkeit zweier generischer und einem krankheitsspezifischen Verfahren zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit Morbus Crohn
Hintergrund: Morbus Cohn zählt zu den chronischen entzündlichen Darmerkrankungen. Neben den physischen Symptomen, die vielfach schambehaftet sind, belastet der ungewisse Verlauf dieser nicht heilbaren Krankheit die Betroffenen schwer. Die Krankheit hat massive Auswirkungen auf das Leben der Patienten und beeinträchtigt ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität negativ. Mit dieser Diplomarbeit sollte ein Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gefunden werden, das optimal zwischen Gruppen mit unterschiedlicher Krankheitsaktivität differenziert.
Methodik: Insgesamt konnten 219 Personen mit MC rekrutiert werden. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mittels zweier generischer Verfahren (Short Form-36 Health Survey, SF-36 und Nottingham Health Profile, NHP) und einem krankheitsspezifischen Verfahren (deutsche Version des Inflammatory Bowel Disease Questionnaire, IBDQ-D) erfaßt. Diese wurden hinsichtlich ihrer Diskriminanzvalidität verglichen. Zusätzlich wurde die derzeitige Krankheitsaktivität erhoben, die als Außenkriterium diente. Es wurden binäre logistische Regressionen, die relative Validität, Boden- und Deckeneffekte und Receiver Operating Characteristic (ROC)- Kurven als statistische Verfahren verwendet.
Ergebnisse: Der IBDQ-D erwies sich als am besten geeignet zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit Morbus Crohn. Die SF-36 konnte ebenfalls gut zwischen Patientengruppen hinsichtlich ihrer Krankheitsaktivität differenzieren. Der NHP erwies sich als das deutlich schwächste Instrument. Insgesamt hat sich gezeigt, dass das krankheitsspezifische Verfahren den generischen Instrumenten überlegen ist und für Morbus-Crohn-Erkrankte am besten geeignet ist.