Abstract (deu)
In dieser Masterarbeit beschäftige ich mich mit Audiodeskription, also der sprachlichen Beschreibung von visuellen Inhalten für blinde und sehbehinderte Menschen. Dabei geht es speziell um Hörfilme, also Filme, die dergestalt bearbeitet werden, dass die visuellen Eindrücke beschrieben werden, und zwar so, dass die akustischen Elemente weitgehend unbeeinträchtigt bleiben.
Ich begründe, warum ich die theoretischen und methodologischen Ansätze der Audiodeskriptionsforschung, die bislang vor allem im Bereich der Audiovisual Translation Studies erfolgt, für nicht ausreichend halte, und zwar sowohl was die Breite der Beschäftigung mit dem Thema als auch was die Tiefe in der theoretischen Grundlegung betrifft. Diese generelle These wird auf zwei Bereiche zugespitzt: erstens den Bereich der Bild- und Symboltheorie, der begründet, dass und wie Bilder eine eigene Logik haben, und dass die symbolischen Formen, in denen sie sich zeigen, nicht ohne weiteres versprachlicht werden können. Und zweitens plädiere ich für eine Ergänzung der bisherigen Audiodeskriptionsforschung um eine interpretativ-sozialwissenschaftliche Perspektive.
Ich entwerfe schließlich eine mögliche Untersuchungsweise von Hörfilmen durch eine Kombination von Methoden der Film- und Fernsehanalyse und der visuellen Soziologie und wende diese Triangulation auf einen Hörfilm an. Dabei ist keine vollständige Analyse zu erwarten, sondern mehr ein methodisches Experiment.
Immer wieder dazwischen und vor allem am Ende versuche ich, über Reflexionen der bisherigen Schritte die Ergebnisse einer Verallgemeinerung zugänglich zu machen. Am Ende erscheint die Phänomenologie als vielversprechende Basis für eine umfassende wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Audiodeskription und Hörfilm.