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Title (deu)
Die Transferierung von der Intensiv- auf die Normalstation und die Zeit danach aus Sicht von ehemals, schwer kritisch kranken IntensivpatientInnen und deren Angehörigen
eine qualitative Untersuchung
Author
Tamara Großbichler
Adviser
Martin Nagl-Cupal
Assessor
Martin Nagl-Cupal
Abstract (deu)
Hintergrund: Die Intensivtherapie hinterlässt nicht nur im Leben ehemals kritisch kranker PatientInnen Spuren von Angst, Depressionen und Albträume, auch deren Angehörige sind gleichsam davon betroffen. Wenn sich die PatientInnen soweit von ihrem kritischen Zustand erholt haben, dass eine intensivmedizinische Betreuung nicht mehr notwendig ist, werden diese zur weiteren Betreuung auf eine Normalstation transferiert. Einerseits stellt der Transfer einen wichtigen Schritt Richtung Genesung dar, andererseits kann der Übergang auf die Normalstation und die Zeit danach aber mit den genannten negativen Gefühlen verbunden sein. Es bedarf also sowohl auf medizinischer als auch pflegerischer Seite erhöhter Aufmerksamkeit. Ziel: Ziel dieser Forschungsarbeit war es eine Einsicht in die Situation ehemaliger, schwer kritisch kranker IntensivpatientInnen und deren Angehörigen zu bekommen, um die Auswirkung der Transferierung und die Zeit danach aus Sicht des/der Patienten/in und seines/seiner bzw. ihres/ihrer Angehörigen beschreiben zu können. Methodik: Die Datenerhebung erfolgte mittels qualitativen, leitfadengestützten Einzelinterviews, welche wortwörtlich transkribiert wurden. Die Datenauswertung erfolgte computergestützt mit Hilfe des Programms MAXQDA 11 in Anlehnung an das Verfahren der Grounded Theory von Strauss und Corbin. Ergebnisse: Die Datenanalyse zeigte, dass die Transferierung und das Erleben auf der Normalstation sowohl bei den PatientInnen, als auch bei deren Angehörigen als Phasenverlauf dargestellt werden kann. Zu Beginn können sowohl PatientInnen als auch deren Angehörige trotz positiver Einstellung dem Transfer gegenüber, die Zeit unmittelbar danach aus unterschiedlichen Gründen als Bruch erleben, der zu Enttäuschung und Frustration führt. In der nächsten Phase versuchen die PatientInnen mit den erlebten Enttäuschungen umzugehen und mit den auf der Normalstation vorherrschenden Gegebenheiten zurechtzukommen, aber auch Hürden aktiv zu bewältigen und die abgegebene Kontrolle über sich wieder zu erlangen. Die Angehörigen versuchen die neue Umgebung für die PatientInnen erträglicher zu gestalten, indem sie aktiv am Genesungsprozess und am Ablauf dort teilnehmen. Die letzte Phase beendet den langen Prozess von der Aufnahme auf die Intensivstation bis hin zur Entlassung, die das Ziel mit der höchsten Priorität seitens der PatientInnen und Angehörigen darstellt. Den drei Hauptphasen vorgelagert ist eine Vorphase, die die Erlebnisse und Erfahrungen der Intensivstationszeit aus PatientInnen- und Angehörigenperspektive beschreibt und ausschlaggebend dafür ist, welche Erwartungen Angehörige und PatientInnen an den Transfer und die Zeit danach stellen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass PatientInnen und Angehörige sowohl im Zusammenhang mit dem Transfer, als auch in der Zeit danach mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben und dahingehend meist keine adäquate Unterstützung erhalten. Die Angehörigen versuchen die verschiedenen vorhandenen Lücken bestmöglich auszugleichen, indem sie - wenn notwendig - aktiv eingreifen und somit eine wichtige und tragende Rolle einnehmen.
Abstract (eng)
Background: Intensive care not only leaves traces of fear, depressions and nightmares in the lives of formerly critically ill patients, but also their relatives are affected. As soon as patients have recovered from their critical state, rendering intensive-medical care obsolete, they are transferred to a normal ward for further care. On one hand the transfer represents an important step towards recovery, on the other hand, the transition itself and the time afterwards may be troubled by the mentioned negative feelings. Thus, it requires increased attention from both medical and nursing staff. Aim: The aim of this study was to get an insight into the situation of former, critically ill intensive care patients and their relatives to describe the impact of the transfer and the time immediately afterwards from the patient’s and his/her relative’s perspective. Method: The data collection was carried out using qualitative, semi-structured interviews, which were transcribed word for word. The data evaluation was based on the method of Grounded Theory of Strauss and Corbin and performed in a computer assisted way using MAXQDA 11. Results: The data analysis revealed that the transfer and the experience on the normal ward can be seen as a process that undergoes various phases both in the case of the patients and their relatives. In spite of positive feelings towards the transfer at first, it might still be an incisive experience leading to disappointment and frustration. In the next phase, the patients try to cope with the experienced disappointments, adjust to the prevailing conditions on the normal ward, but also to tackle obstacles in order to regain control over themselves. The relatives try shaping the new surrounding more tolerably for the patients, while they actively take part in the recovery process. The last phase finishes the long process from the admission to the intensive care unit to the discharge, which represents the highest priority aim for both patients and relatives. Preceding the three main phases, a pre-phase describes the experience while being at the intensive care unit and is key for shaping the patients’ and relatives’ expectations towards the transfer and the stay at the normal ward. Conclusions: The results show that both patients and relatives struggle with various problems during the transfer as well as the time afterwards and receive - if any - mostly inadequate support. The relatives try to compensate the various shortcomings in the best way possible, while they – if needed – intervene actively and thus play an important and leading role.
Keywords (eng)
critically ill patientstransitionrelativesexperience
Keywords (deu)
kritisch kranke PatientInnenTransferAngehörigeErleben
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1322686
rdau:P60550 (deu)
164 Seiten : Diagramme
Number of pages
172
Members (1)
Title (deu)
Die Transferierung von der Intensiv- auf die Normalstation und die Zeit danach aus Sicht von ehemals, schwer kritisch kranken IntensivpatientInnen und deren Angehörigen
eine qualitative Untersuchung
Author
Tamara Großbichler
Abstract (deu)
Hintergrund: Die Intensivtherapie hinterlässt nicht nur im Leben ehemals kritisch kranker PatientInnen Spuren von Angst, Depressionen und Albträume, auch deren Angehörige sind gleichsam davon betroffen. Wenn sich die PatientInnen soweit von ihrem kritischen Zustand erholt haben, dass eine intensivmedizinische Betreuung nicht mehr notwendig ist, werden diese zur weiteren Betreuung auf eine Normalstation transferiert. Einerseits stellt der Transfer einen wichtigen Schritt Richtung Genesung dar, andererseits kann der Übergang auf die Normalstation und die Zeit danach aber mit den genannten negativen Gefühlen verbunden sein. Es bedarf also sowohl auf medizinischer als auch pflegerischer Seite erhöhter Aufmerksamkeit. Ziel: Ziel dieser Forschungsarbeit war es eine Einsicht in die Situation ehemaliger, schwer kritisch kranker IntensivpatientInnen und deren Angehörigen zu bekommen, um die Auswirkung der Transferierung und die Zeit danach aus Sicht des/der Patienten/in und seines/seiner bzw. ihres/ihrer Angehörigen beschreiben zu können. Methodik: Die Datenerhebung erfolgte mittels qualitativen, leitfadengestützten Einzelinterviews, welche wortwörtlich transkribiert wurden. Die Datenauswertung erfolgte computergestützt mit Hilfe des Programms MAXQDA 11 in Anlehnung an das Verfahren der Grounded Theory von Strauss und Corbin. Ergebnisse: Die Datenanalyse zeigte, dass die Transferierung und das Erleben auf der Normalstation sowohl bei den PatientInnen, als auch bei deren Angehörigen als Phasenverlauf dargestellt werden kann. Zu Beginn können sowohl PatientInnen als auch deren Angehörige trotz positiver Einstellung dem Transfer gegenüber, die Zeit unmittelbar danach aus unterschiedlichen Gründen als Bruch erleben, der zu Enttäuschung und Frustration führt. In der nächsten Phase versuchen die PatientInnen mit den erlebten Enttäuschungen umzugehen und mit den auf der Normalstation vorherrschenden Gegebenheiten zurechtzukommen, aber auch Hürden aktiv zu bewältigen und die abgegebene Kontrolle über sich wieder zu erlangen. Die Angehörigen versuchen die neue Umgebung für die PatientInnen erträglicher zu gestalten, indem sie aktiv am Genesungsprozess und am Ablauf dort teilnehmen. Die letzte Phase beendet den langen Prozess von der Aufnahme auf die Intensivstation bis hin zur Entlassung, die das Ziel mit der höchsten Priorität seitens der PatientInnen und Angehörigen darstellt. Den drei Hauptphasen vorgelagert ist eine Vorphase, die die Erlebnisse und Erfahrungen der Intensivstationszeit aus PatientInnen- und Angehörigenperspektive beschreibt und ausschlaggebend dafür ist, welche Erwartungen Angehörige und PatientInnen an den Transfer und die Zeit danach stellen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass PatientInnen und Angehörige sowohl im Zusammenhang mit dem Transfer, als auch in der Zeit danach mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben und dahingehend meist keine adäquate Unterstützung erhalten. Die Angehörigen versuchen die verschiedenen vorhandenen Lücken bestmöglich auszugleichen, indem sie - wenn notwendig - aktiv eingreifen und somit eine wichtige und tragende Rolle einnehmen.
Abstract (eng)
Background: Intensive care not only leaves traces of fear, depressions and nightmares in the lives of formerly critically ill patients, but also their relatives are affected. As soon as patients have recovered from their critical state, rendering intensive-medical care obsolete, they are transferred to a normal ward for further care. On one hand the transfer represents an important step towards recovery, on the other hand, the transition itself and the time afterwards may be troubled by the mentioned negative feelings. Thus, it requires increased attention from both medical and nursing staff. Aim: The aim of this study was to get an insight into the situation of former, critically ill intensive care patients and their relatives to describe the impact of the transfer and the time immediately afterwards from the patient’s and his/her relative’s perspective. Method: The data collection was carried out using qualitative, semi-structured interviews, which were transcribed word for word. The data evaluation was based on the method of Grounded Theory of Strauss and Corbin and performed in a computer assisted way using MAXQDA 11. Results: The data analysis revealed that the transfer and the experience on the normal ward can be seen as a process that undergoes various phases both in the case of the patients and their relatives. In spite of positive feelings towards the transfer at first, it might still be an incisive experience leading to disappointment and frustration. In the next phase, the patients try to cope with the experienced disappointments, adjust to the prevailing conditions on the normal ward, but also to tackle obstacles in order to regain control over themselves. The relatives try shaping the new surrounding more tolerably for the patients, while they actively take part in the recovery process. The last phase finishes the long process from the admission to the intensive care unit to the discharge, which represents the highest priority aim for both patients and relatives. Preceding the three main phases, a pre-phase describes the experience while being at the intensive care unit and is key for shaping the patients’ and relatives’ expectations towards the transfer and the stay at the normal ward. Conclusions: The results show that both patients and relatives struggle with various problems during the transfer as well as the time afterwards and receive - if any - mostly inadequate support. The relatives try to compensate the various shortcomings in the best way possible, while they – if needed – intervene actively and thus play an important and leading role.
Keywords (eng)
critically ill patientstransitionrelativesexperience
Keywords (deu)
kritisch kranke PatientInnenTransferAngehörigeErleben
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1322687
Number of pages
172