Title (deu)
Alles folgt einer nationalen Logik
zur Konstruktion von Nation und Identität bei der Internationalen Befreiungsfeier an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 2014
Author
Nina Aichberger
Advisor
Bernhard Fuchs
Assessor
Bernhard Fuchs
Abstract (deu)
An der KZ-Gedenkstätte Mauthausen findet jährlich im Mai eine Internationale Befreiungsfeier statt. Bei dieser Masterarbeit handelt es sich um eine Ethnographie der Gedenkfeier im Jahr 2014. Anhand von zwei Beispielgruppen (Interessensgemeinschaften der Homosexuellen und spanische Delegation) und der Perspektive der Veranstalter_innen wurde herausgearbeitet, welche Strukturen sich im Gedenken abzeichnen und wie Interaktion zwischen den Gruppen passiert. Es wurde die Frage nach der Rolle der Nation bei der Feier gestellt und wie Identitätskonstruktionen in diesem Kontext stattfinden.
Die Rolle der Nation ist bei der Veranstaltung eine sehr dominante, beeinflusst durch Architektur, Symbolik, Programm. Solche Gedenkfeiern, als Spiegelbild unserer Gesellschaft betrachtet, kann man daraus ableiten, wie national unserer Gesellschaft organisiert ist. Das Dreieck bzw. der Winkel ist das zentrale, nicht nationale Zeichen, das von vielen Gruppen verwendet wird. Es war im NS das Symbol für die Häftlingskategorien im KZ. Heute wird es als Symbol der Opfer verwendet.
Der Opferstatus ist etwas, das einigen KZ-Überlebenden verwehrt wurde. Die Kategorien und die damit verbundenen Stereotype hatten nicht nur im KZ, sondern haben auch in der Opferfürsorge und im Gedenken großen Einfluss. Deshalb nutzen einige Gruppen das Symbol bei der Befreiungsfeier zur Selbstviktimisierung.
Viele Gruppen sehen die Feier als eine Möglichkeit, für die Öffentlichkeit und die Vertreter_innen des Nationalstaates sichtbar zu sein und ihre Anliegen öffentlich zu äußern, sich zu institutionalisieren. Somit wird die Gedenkstätte zu einer Bühne, auf der die Akteur_innen ihre Forderungen präsentieren.
Keywords (deu)
GedenkkulturGedenkfeierBefreiungsfeierHolocaustGedenkstätteKonzentrationslagerMauthausenIdentitätNationOpferfürsorgeHomosexuelleRepublikanische Spanier
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
156 Seiten : Illustrationen
Number of pages
176
Study plan
Masterstudium Europäische Ethnologie
[UA]
[066]
[823]
Association (deu)
Title (deu)
Alles folgt einer nationalen Logik
zur Konstruktion von Nation und Identität bei der Internationalen Befreiungsfeier an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 2014
Author
Nina Aichberger
Abstract (deu)
An der KZ-Gedenkstätte Mauthausen findet jährlich im Mai eine Internationale Befreiungsfeier statt. Bei dieser Masterarbeit handelt es sich um eine Ethnographie der Gedenkfeier im Jahr 2014. Anhand von zwei Beispielgruppen (Interessensgemeinschaften der Homosexuellen und spanische Delegation) und der Perspektive der Veranstalter_innen wurde herausgearbeitet, welche Strukturen sich im Gedenken abzeichnen und wie Interaktion zwischen den Gruppen passiert. Es wurde die Frage nach der Rolle der Nation bei der Feier gestellt und wie Identitätskonstruktionen in diesem Kontext stattfinden.
Die Rolle der Nation ist bei der Veranstaltung eine sehr dominante, beeinflusst durch Architektur, Symbolik, Programm. Solche Gedenkfeiern, als Spiegelbild unserer Gesellschaft betrachtet, kann man daraus ableiten, wie national unserer Gesellschaft organisiert ist. Das Dreieck bzw. der Winkel ist das zentrale, nicht nationale Zeichen, das von vielen Gruppen verwendet wird. Es war im NS das Symbol für die Häftlingskategorien im KZ. Heute wird es als Symbol der Opfer verwendet.
Der Opferstatus ist etwas, das einigen KZ-Überlebenden verwehrt wurde. Die Kategorien und die damit verbundenen Stereotype hatten nicht nur im KZ, sondern haben auch in der Opferfürsorge und im Gedenken großen Einfluss. Deshalb nutzen einige Gruppen das Symbol bei der Befreiungsfeier zur Selbstviktimisierung.
Viele Gruppen sehen die Feier als eine Möglichkeit, für die Öffentlichkeit und die Vertreter_innen des Nationalstaates sichtbar zu sein und ihre Anliegen öffentlich zu äußern, sich zu institutionalisieren. Somit wird die Gedenkstätte zu einer Bühne, auf der die Akteur_innen ihre Forderungen präsentieren.
Keywords (deu)
GedenkkulturGedenkfeierBefreiungsfeierHolocaustGedenkstätteKonzentrationslagerMauthausenIdentitätNationOpferfürsorgeHomosexuelleRepublikanische Spanier
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
176
Association (deu)
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