Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit ist der eingehenden und umfangreichen Untersuchung der griechischen Quellheiligtümer in Kleinasien gewidmet. Zunächst werden eine Definition, der aktuelle Forschungsstand und unterschiedliche Quellengattungen angeführt, welche Aufschluss über griechische Quellheiligtümer geben können. Des Weiteren sind allgemeine Charakteristika der Quellheiligtümer behandelt worden, die zum Verständnis der unterschiedlichen Erscheinungsformen der kleinasiatischen Quellheiligtümer beitragen. Die aufgrund der Definition ausgewählten Quellheiligtümer werden in Einzelkapitel im Detail betrachtet und ihre Spezifika dargelegt. Die gewonnenen Erkenntnisse führen in einem interpretierenden Abschlusskapitel zu einem umfassenden Bild über das Verständnis der griechischen Quellheiligtümer in Kleinasien. Die Resultate zeigen eine gewisse Abgrenzung der Kybeleheiligtümer als eigentliche Felsheiligtümer, in welchen die heilige Quelle nicht die alleinige Bedeutung genießt. Ansonsten lassen sich Quellheiligtümer für Apollon, Zeus, Asklepios, Leto, Artemis und die Nymphen feststellen, für die die heilige Quelle den zentralen Bestandteil des Kultes darstellt. Die Gründungszeit und Dauer der Quellheiligtümer folgt keiner einheitlichen Struktur, ebenso sind unterschiedliche einheimische Traditionen feststellbar. In diesem Zusammenhang sticht vermehrt der Ursprung auf einen bronzezeitlichen Kult einer anatolischen Fruchtbarkeitsgottheit hervor. Ansonsten wurde auf das Verhältnis von Natur und Kult in den Quellheiligtümern hingewiesen. Dabei lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Layout eines Quellheiligtums und dem Kult feststellen, da der archäologische Befund Rückschlüsse auf die kultischen Vorgänge ermöglicht. Somit wurden die unterschiedlichen Facetten der griechischen Quellheiligtümer in Kleinasien breitgefächert beleuchtet.